Von außen sieht das Windrad mitten auf einem Feld in Lichtenau aus wie jedes andere. Das Besondere liegt im Innern der großen Stahlröhre. Auf mehreren Stockwerken hat der Betreiber Westfalenwind hier ein riesiges Rechenzentrum untergebracht. Bis in 20 Metern Höhe türmen sich die großen Serverschränke. Das Projekt in Lichtenau ist laut dem Unternehmen weltweit einzigartig. Und so ein Rechenzentrum direkt im Windrad hat klare Vorteile.
"Wir haben den Strom und wir haben eine Glasfaserleitung für die Internetanbindung. Das ist dann wie ein gemachtes Nest, in das wir das Rechenzentrum reinbauen können", sagt Fiete Dubberke, der Geschäftsführer von Westfalenwind IT.
Ein Streamingdienst ist bereits eingezogen
Westfalenwind vermietet seine Rechenzentren an Unternehmen. Ein großer Streamingdienst ist bereits eingezogen. Die Anlagen laufen fast ausschließlich mit grünem Windstrom, nur während Windflauten wird Strom aus dem Netz genutzt. Das spart CO2 ein – laut Angaben von Westfalenwind mehr als 95 Prozent. Für die Unternehmen sei das auch gut fürs eigene Image. "Wir stehen mit unseren Rechenzentren auch für nachhaltigen Energieverbrauch. Und da Firmen immer nachhaltiger werden müssen, haben sie natürlich großes Interesse an unseren Anlagen", sagt Dubberke.
Bisher gibt es keine Förderung vom Land NRW
Zur Eröffnung der Anlage in Lichtenau ist auch NRWs Wirtschaftsministerin Mona Neubaur von den Grünen gekommen. Sie lobt das Projekt als innovative Lösung. Eine Förderung für solche Anlagen plant das Ministerium aber derzeit nicht. "Wir werden als Landesregierung sehr gut über das Projekt aus Lichtenau reden, und auf der Suche nach Lösungen gerne auf OWL verweisen", so Neubaur. Der Betreiber in Lichtenau hat sich die Idee mit den Rechenzentren in Windkraftanlagen bereits patentieren lassen.
Unsere Quellen: