Warum ausgerechnet Münster so schlecht abschneidet, lässt sich nicht genau sagten. Die Stadt will sich dazu nicht äußern, verweist aber auf das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, denn die Geburtenzahlen nehmen bundesweit ab.
Weniger Geburten in Krisenzeiten
Die Erklärungen für den bundesweiten Rückgang sind vielfältig: Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine , die Energiekrise samt Infaltion und der Klimawandel. Auch Daten aus der Vergangenheit zeigen, dass Menschen in Zeiten größerer Unsicherheit ihren möglichen Kinderwunsch nicht umsetzten, so das Bundesinstitut.
Frauen in Münster bekommen die wenigsten Kinder in NRW. WDR Studios NRW. 02.07.2024. 00:45 Min.. Verfügbar bis 02.07.2026. WDR Online.
Weitere Gründe könne ein Wertewandel sein, sagt die Stadt Münster. Dabei treten andere Ziele als eine Familie zu gründen in den Vordergrund. In der Stadt spielt wohl auch der angespannte Wohnungsmarkt und die unsichere und unzuverlässige Kinderbetreuung eine Rolle.
Zusammengefasste Geburtenziffer
Im Jahr 2023 haben nordrhein-westfälische Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren im Durchschnitt 1,39 Kinder zur Welt gebracht. Laut IT.NRW, dem Statistischen Landesamt ist damit die sogenannte "zusamengefasste Geburtenziffer" gegenüber dem Vorjahr (2022:1,49) erneut gesunken.
Gut gebildet - wenig Kinder
Außerdem sind in einer Uni-Stadt Frauen oft gut ausgebildet, bekommen - wenn überhaupt - später Kinder und ziehen dann nicht selten aufs Land. Auch ein Grund dafür, dass in den Münsterlandkreisen die Geburtenziffer höher liegt und die Frauen dort im Schnitt noch knapp 1,6 Kinder bekommen.
Die meisten Kinder bekommen Frauen NRW-weit übrigens in Gelsenkirchen, mit 1,74 Kinder pro Frau.
Quellen:
- Stadt Münster
- IT.NRW
- Bundesinistitut für Bevölkerungsforschung
Über das Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit Münsterland auf WDR2.