Streit um verkaufsoffenen Sonntag in Emsdetten

Stand: 14.04.2023, 19:07 Uhr

Das Oberverwaltungsgericht Münster muss über einen geplanten verkaufsoffenen Sonntag in Emsdetten entscheiden. Die Gewerkschaft Verdi wendet sich gegen eine geplante Ladenöffnung am ersten Sonntag im Mai.

Die Stadt Emsdetten will zur Maikirmes am ersten Maiwochenende den Geschäften der Innenstadt die Möglichkeit geben, zu öffnen. Gegen die entsprechende Verordnung der Stadt zieht die Gewerkschaft mit zwei Argumenten vor Gericht.

Verdi bezweifelt Rechtmäßigkeit

Die Gewerkschaft möchte keine großflächige Geschäftsöffnung | Bildquelle: WDR

Der in der Verordnung festgelegte Radius von 750 Metern rund um die Kirmes, in dem Geschäfte öffnen dürften, ist Verdi viel zu weit gefasst. Außerdem habe die Stadt Emsdetten nicht durch eine Prognose ausreichend belegt, "dass das Interesse der Besucherinnen und Besucher an der Kirmes größer ist als das Interesse an der Verkaufsöffnung."

In früheren Entscheidungen war festgelegt worden, dass die Sonntagsöffnung nur als eine Art "Beiprogramm" bei einer Veranstaltung zulässig ist, nicht aber als Hauptzweck. Und die Geschäfte müssten in der Nähe der "Hauptveranstaltung" liegen.

Einzelhandel hofft auf Öffnung

Die Einzelhändler können die Verdi-Argumentation nicht nachvollziehen. Die Kirmes sei nun einmal über die gesamte Innenstadt verteilt und von daher liege jedes Geschäft in unmittelbarer Umgebung.

Uli Reinermann hofft auf eine positive OVG-Entscheidung | Bildquelle: WDR

Zudem sei die Maikirmes sehr attraktiv, viele Besucher kämen von außerhalb und bummeln dann auch durch die Geschäfte, eine wichtige Einnahmequelle für den Einzelhandel. "Wir müssen dem Internet etwas Paroli bieten", sagt Uli Reinermann von der Einzelhandelsgemeinschaft "Emsig e.V." und hofft, dass der verkaufsoffene Sonntag vor dem Oberverwaltungsgericht Bestand hat. Wann das entscheidet, ist noch unklar.

Über dieses Thema berichten wir am 14.04.2023 in der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen.