Ein 32-Jähriger aus Büren muss vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Sein 28-jähriger Komplize aus Lippstadt wurde zu drei Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt.
Opfer in die Falle gelockt
Das Landgericht Paderborn sah es als erwiesen an, dass die beiden sich in Chats auf "Telegram" als 14-Jährige "Sofie" ausgegeben und sexuelle Kontakte zu älteren Männern gesucht hatten.
Die beiden hatten mehrere Männer zu Treffpunkten gelockt. Dort verprügelten und beraubten sie ihre Opfer und zwangen sie Geld vom Konto abzuheben. Das Landgericht Paderborn verurteilte sie wegen räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung und Raubes.
"Moralische Sieger" oder perfides Geschäftsmodell?
Die Verteidiger hatten in ihren Plädoyers nochmals betont, es sei ihren Mandanten nicht ums Geld gegangen, sondern darum, etwas gegen Pädophile zu unternehmen.
Das Gericht sprach dagegen von einem "Geschäftsmodell". Es sei nicht die Aufgabe des Gerichts, die Taten moralisch zu bewerten, sondern juristisch.
Täter mehrfach vorbestraft
Mildere Strafen kamen laut Gericht nicht in Betracht, auch wegen der vielen Vorstrafen der Täter. Beide waren schon mehrfach verurteilt worden, unter anderem wegen Körperverletzung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 23.01.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit OWL und im Radio auf WDR 2.