Der Tatverdächtige soll am Abend des 18. April unter Alkoholeinfluss zu einer Tankstelle in Beckum gefahren und gut 12 Liter Benzin in einen Kanister gefüllt haben, mit dem er zum Haus seiner Eltern fuhr.
Eigene Tochter gefährdet
In dem Haus befanden sich zu dem Zeitpunkt seine Eltern, sein Bruder, dessen zweijähriger Sohn sowie seine eigene, ebenfalls zwei Jahre alte Tochter. Als sein Bruder die Tür öffnete, soll der 49-Jährige Benzin gegen ihn und die Eingangstür geschleudert und sofort angezündet haben.
Bruder erlitt schwere Verbrennungen
Den Ermittlungen zufolge soll der Bruder versucht haben, die Tür rechtzeitig zu schließen. Dennoch wurde er vom Feuer erfasst, seine Kleidung geriet in Brand. Es gelang ihm durch Herumwälzen auf dem Boden, das Feuer zu löschen.
Dennoch waren die Verletzungen erheblich. Der Bruder erlitt Verbrennungen an rund 25 Prozent seiner Körperoberfläche und musste in einer Spezialklinik behandelt werden.
Das Feuer am Haus konnte von der Feuerwehr gelöscht werden. Die Wohnung war aber längere Zeit unbewohnbar und musste aufwändig renoviert werden. Die anderen Familienmitglieder blieben unverletzt.
Tatmotiv: "Privatsache"
Der Angeschuldigte wurde noch am selben Abend in seiner eigenen Wohnung festgenommen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Zum Motiv sagte er nach seiner Festnahme, es handele sich um eine "Privatsache".
Der Mann wird des versuchten Mordes, der besonders schweren Brandstiftung mit versuchter Todesfolge und der gefährlichen Körperverletzung sowie der Trunkenheit im Verkehr beschuldigt. Das Landgericht Münster muss jetzt über die Zulassung der Anklageschrift entscheiden.