Die Ukraine kann im Kampf gegen Russland mit immer moderneren Waffen aus dem Westen rechnen. Deutschland werde der Ukraine mit Iris-T ein High-Tech-Flugabwehrsystem liefern. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag an. Außerdem werde sollen Mehrfachraketenwerfer und ein Ortungssystem geliefert werden.
Iris-T gilt als hochmodernes Flugabwehr-System
Damit werde das modernste Flugabwehrsystem geliefert, über das Deutschland verfüge. Die Ukraine werde so in die Lage versetzt, "eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen zu schützen", sagte Scholz.
Harald Kujat: Iris-T kann zumindest langfristig helfen
Zumindest langfristig könne Iris-T der Ukraine helfen, glaubt der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat. Zum Einsatz kommen könnte das System zum Beispiel, wenn "Russland wieder versuchen sollte, sagen wir mal, Kiew einzunehmen", sagte Kujat dem WDR.
Ukraine fordert seit Langem schwere Waffen
Scholz war in den vergangenen Wochen immer wieder Zögerlichkeit bei den Waffenlieferungen in die Ukraine vorgeworfen worden. Bisher sind zwar in großem Stil Panzerabwehrwaffen, Flugabwehrraketen oder Maschinengewehre sowie etwa 15 Millionen Schuss Munition für den Abwehrkampf der Ukrainer gegen Russland zur Verfügung gestellt - aber noch keine schweren Waffen geliefert worden.
Zugesagt sind bisher sieben Panzerhaubitzen - schwere Artilleriegeschütze - sowie 50 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard; sie sind aber noch nicht geliefert worden.
Befreiungsschlag für Olaf Scholz
In seiner Rede in der Generaldebatte holte Scholz nun zum Befreiungsschlag bei dem Thema aus. Präsenz zeigen muss er nun auch, meint WDR-Hauptstadt-Korrespondent Tobias Reckmann.
"Er hat ja direkt drei Tage nach Kriegsbeginn diese Zeitenwende ausgerufen, und das heißt natürlich auch: Das verpflichtet",so Reckmann.
Auch Ortungssystem und Mehrfachraketenwerfer versprochen
Nicht nur Iris-T geht geht qualitativ über die bisherigen Waffen-Zusagen hinaus. Versprochen hat Scholz im Bundestag auch ein Ortungssystem, das Artilleriestellungen aufspüren soll, und vier Mehrfachraketenwerfer aus Beständen der Bundeswehr.
Die Bundeswehr nutzt seit 1990 die Raketenwerfer Mars II, die je nach Munition Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen können. Die Raketenwerfer sollen möglichst bis Ende Juni in die Ukraine geliefert werden.