So wird man nervige Trauermücken wieder los

Stand: 23.03.2023, 13:41 Uhr

Sie mögen feuchte Erde und vermehren sich schnell: Trauermücken. Haben sie sich einmal in Pflanzen eingerichtet, ist es gar nicht so einfach, sie loszuwerden. Was helfen kann. 

Wenn beim Gießen der Topfpflanzen zuhause ein Schwarm kleiner, schwarzer Fliegen aus der Erde aufsteigt, stehen viele Pflanzenbesitzer ratlos vor der Frage: Was tun? So manch einer denkt erst einmal an Fruchtfliegen und greift zu Hausmitteln wie einer Schale mit Essig und Spülmittel, in die die Fruchtfliegen hineinfliegen soll.

Doch wenn sich die kleinen Viecher in der Nähe von Zimmerpflanzen befinden, kann es sich auch um Trauermücken handeln. Die werden in der Regel ein bis sieben Millimeter groß, sind schmal und haben einen schwarzen Körper mit langen Beinen und Fühlern sowie schwarze Flügel. Besonders auffällig ist ihre tänzelnde, taumelnde Art zu fliegen.

Trauermücke | Bildquelle: picture alliance / blickwinkel/R. Guenter

Trauermücken können der Pflanze schaden

Laut dem Umweltbundesamt finden sich Trauermücken in feuchten Lebensräumen wie Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen. Also alles Orte, die man in der Regel nicht zuhause hat. Aber auch in Topfpflanzen fühlen sie sich wohl - genauer gesagt in feuchter Erde. Denn dort legen die Trauermücken ihre Eier ab.

Die Larven ernähren sich dann von der Erde und vor allem den Wurzeln. Bei massenhaftem Befall schaden sie damit der Pflanze.

Schnelle Vermehrung

Die gute Nachricht ist: Trauermücken stechen nicht und übertragen keine Krankheiten. Doch sie verschwinden nicht von alleine und vermehren sich schnell. Eine erwachsene Trauermücke lebt zwar nur etwa fünf Tage. Aber: "Die Weibchen werden direkt nach ihrem Schlupf aus der Puppe begattet und legen am nächsten Tag die ersten Eier ab", heißt es von der Landwirtschaftskammer NRW. Je nach Art und Größe seien das zwischen 50 und 300 Eier. Innerhalb von ein paar Wochen kann dann schon eine ordentliche Menge zusammenkommen.

Trauermücken vorbeugen

Zu viel gießen hilft den Trauermücken | Bildquelle: Christin Klose/picture alliance / dpa-tmn

Das Beste ist natürlich, dass es gar nicht erst zu einem Befall kommt. Dafür braucht es die entsprechende Vorbeugung. "Falsche Pflege ist der Hauptgrund für eine Trauermückenplage im Haus", schreibt die Zeitschrift Öko-Test. So sollten Zimmerpflanzen nicht zu viel gegossen werden und an einem hellen Platz stehen - am besten in Fensternähe. Auch hochwertige Blumenerde könne helfen.

Sind die Trauermücken trotzdem im Haus - zum Beispiel, weil sie beim Pflanzenkauf schon dabei waren - gibt es aber ein paar Möglichkeiten, um sie wieder loszuwerden. Und damit ist nicht gemeint, die betroffene Pflanze in den Müll zu werfen. Die erste Handlung sollte laut Öko-Test sein, die befallenen Pflanzen von den anderen zu isolieren. Dann beginnt das Projekt "Trauermücken los werden".

Das hilft gegen Trauermücken - wenn sie schon da sind

Ein Tipp von Öko-Test lautet: "Bedecken Sie die Blumenerde von befallenen Pflanzen mit einer Schicht von ein bis zwei Zentimetern Quarzsand. So können die Fliegen ihre Eier nicht mehr in der feuchten Erde ablegen."

Das Umweltbundesamt rät: "Zur Bekämpfung bei starkem Befall eignen sich insektizidfreie anlockende Gelbtafeln mit Klebewirkung." Bei dieser Methode wird ausgenutzt, dass die Trauermücken gerne auf die Farbe Gelb fliegen. Durch den Klebstoff auf der Tafel wird das Weiterfliegen verhindert. Solche Gelbtafeln können entweder selbstgemacht oder im Handel gekauft werden.

Erde austauschen

Auf eine ähnlich simple Methode weist das Umweltbundesamt hin: "Man kann auch dichte Perlonstrümpfe ganz über den Topf und die erdige Oberfläche der Pflanze binden, so dass die Tiere ihre Eier nicht mehr ablegen können." Die Strümpfe einfach über den Topf stülpen und die Erde mit verdecken.

Sind Trauermücken im Spiel, sollte die Erde ausgetauscht werden | Bildquelle: Silvia Marks/picture alliance / dpa Themendienst

Auf jeden Fall sollten die Pflanzen in frische Erde umgesetzt und die befallene Erde entsorgt werden. Geht es darum, die Larven zu beseitigen, können auch Nematoden zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um winzig kleine Fadenwürmer, die ins Gießwasser gegeben werden und dann die Larven der Trauermücken befallen und töten. Diese Nützlinge kann man im Internet und vereinzelt auch in Gartencentern oder Baumärkten kaufen.

Wichtigen Zweck in der Natur

Egal, wie nervig die kleinen Trauermücken auch sind, wenn sie in Heerscharen zuhause rumfliegen. In der Natur haben sich einen großen Nutzen. Darauf weist das Umweltbundesamt hin. Denn im Wald zählten sie zu den "bedeutendsten laubzersetzenden Organismen" und seien damit nützliche Tiere.