Was für ein Bild: am berühmten Bondi Beach in Australien haben sich Tausende Menschen am Strand aufgereiht. Mal strecken sie stehend die Arme zur Seite, mal liegen sie nebeneinander im Sand, mal sieht es so aus, als würden sie dem Meer winken - und alle sind sie nackt.
Strenge Choreographie
Der beliebte Surfstrand wurde für einen Tag zu einer besonderen FKK-Zone und dabei folgten Menschen einer strengen Choreographie. Die etwa 2.500 Freiwillige hatten sich splitternackt auszogen, um für den US-Fotografen Spencer Tunick zu posieren. Der stand auf einer hochfahrbaren Plattform und gab die Riesengruppe Anweisungen per Megaphon.
Was spaßig aussah, hat einen ernsten Hintergrund. Die Kunstaktion fand in Zusammenarbeit mit einer Wohltätigkeitsorganisation statt, die Australier zu regelmäßigen Hautuntersuchungen ermuntert, um Hautkrebs vorzubeugen.
Warnung vor Hautkrebs
Die Zahl der Teilnehmer entsprach etwa der Zahl an Australiern, die jedes Jahr an Hautkrebs sterben. Der 77-jährige Teilnehmer Bruce Fasher sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe sein "halbes Leben in der Sonne verbracht" und sich "einige maligne Melanome" vom Rücken entfernten lasse. "Ich dachte, das ist eine gute Sache, und ich ziehe sehr gerne meine Kleidung am Bondi Beach aus."
Nicht das erste Mal brachte Spencer Tunick Menschen dazu für ihn blank zu ziehen. Der Fotograf ist bekannt für seine Kunstwerke mit nackten Menschenmengen an bekannten Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt. 2010 veranstaltete er eine ähnliche Aktion am Opernhaus von Sydney. "Es ist nur passend, dass ich meine Plattform nutze, um Leute zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu drängen, um Hautkrebs zu vermeiden", sagte der Fotograf.
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 26.11.2022 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.