Weltnaturkonferenz: Was tut NRW für den Arten- und Naturschutz?

Stand: 07.12.2022, 06:00 Uhr

In Montreal läuft die "UN-Weltnaturkonferenz". Eine Forderung dort: 30 Prozent der Erde bis 2030 unter Schutz stellen. Wie stehen wir beim Natur- und Artenschutz in NRW da?

Von Alexandra Hostert

In NRW gibt es viele verschiedene Arten von Schutzgebieten. Wie gut diese Gebiete die Natur tatsächlich schützen, ist sehr unterschiedlich. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen gibt an, dass heute etwa zwölf Prozent der Landesfläche in den wichtigsten Kategorien Nationalpark, Naturschutzgebiet und "Natura 2000" Gebiet geschützt sind.

Nationalparks: Groß und wirkungsvoll

Nationalparks schützen die Artenvielfalt besonders gut. Ein Grund dafür: Nationalparks sind große Gebiete, so werden Tiere und Pflanzen darin von Schadstoffen, Lärm oder auch Lichtverschmutzung wenig beeinflusst. Die Natur soll sich besonders in den sogenannten "Kernzonen" der Parks ungestört entwickeln.

In NRW gibt es bisher aber nur einen Nationalpark, den Nationalpark Eifel. Dort wachsen natürliche Laubwälder und Wiesen mit vielen verschiedenen Kräutern. Wildkatzen, Biber, Schwarzstörche und Fledermäuse leben dort - also auch seltene Tiere, die schon fast aus unserer Landschaft verschwunden waren. Mit Hilfe von Schutzmaßnahmen konnten sie sich dort wieder erholen.

3.000 Naturschutzgebiete in NRW

Wesentlich kleiner als die Nationalparks sind "Naturschutzgebiete". Davon gibt es in NRW insgesamt mehr als 3.000. Auch hier ist die Natur relativ streng geschützt, aber durch ihre kleine Fläche können die Arten leicht gestört werden. Trotzdem sind sie sehr wichtig für den Naturschutz.

Die Naturschutzgebiete erhalten viele besondere Lebensräume wie kleinere Feuchtgebiete. Weil sie im ganzen Land verteilt sind, helfen sie Tieren außerdem, von einem Gebiet zum anderen zu wandern. Pflanzen können sich ausbreiten und neuen Lebensraum finden. Das ist besonders in der Klimakrise wichtig, damit Arten überleben können.

Landschaftsschutzgebiete: Kaum Schutz für die Artenvielfalt

Im Gegensatz dazu bieten die "Landschaftsschutzgebiete" nur einen geringen Schutz für die Artenvielfalt. Oft sind das Gebiete, die sehr intensiv von der Landwirtschaft genutzt werden, auch kleine Siedlungen können darin liegen.

30 Prozent: Für Europa schon beschlossen

Unabhängig von den Verhandlungen des Weltnaturgipfels in Montreal hat die EU bereits beschlossen, dass mindestens 30 Prozent der europäischen Land- und Meeresgebiete bis 2030 "wirksam bewirtschaftete Schutzgebiete" werden sollen.


Nach Einschätzung des Bundesministeriums für Umwelt müssten wir viele Gebiete besser schützen und managen, um dieses internationale 30-Prozent-Ziel einzuhalten.

In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung beispielsweise beschlossen, dass ein zweiter Nationalpark entstehen soll. Wo der genau liegen wird, steht nach Angaben des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz noch nicht fest. Außerdem werde geprüft, ob Vogelschutzgebiete erweitert oder neue eingerichtet werden sollen.

Über dieses Thema berichten das WDR5 Morgenecho und die Aktuelle Stunde im WDR Fernsehen am Mittwoch, 07.12.