Auf den Knien arbeiten sich die drei Monteure vor. Stück für Stück legen sie die wellenförmigen Metallteile frei, die sich verschoben haben – echte Knochenarbeit. "Bei der Kälte möchte sich das natürlich alles nicht bewegen, die Hydraulik ist schwerfällig, das Gleitfett unten drunter auch", beschreibt Monteur Niclas Otte.
Kälte Ursache für Spalt
Ein langer, breiter Spalt zieht sich quer über die Fahrbahn Richtung Norden. Durch die Kälte sind die Brückenteile auseinandergezogen geworden, ganze dreißig Zentimeter. Das ist nicht ungewöhnlich. Denn der Brückenübergang aus Lamellen ist dehnbar und gleicht die Bewegung eigentlich wie eine Ziehharmonika aus. Doch diesmal war die Spannung wohl zu groß.
Christoph Dröge von der Autobahn GmbH hat ein zerfranstes Stahlseil in der Hand. "Durch die großen Temperatur-Unterschiede ist es gerissen und der Brückenübergang konnte sich nicht mehr bewegen", erklärt er den Schaden.
Arbeiten auch in der Brücke
Oben haben die Monteure jetzt erst einmal Pause. Gleich wollen sie ins Innere der Brücke steigen. Dafür möbeln sie vorher wichtige Konstruktionsteile auf. "Die Federn aus Gummi und Stahl bewegen sich normalerweise in der Brücke, aber durch den Schaden haben die sich auch gelöst", so Ingenieur Werner Schmitt.
Vor vier Jahren gab es bereits einen ähnlichen Schaden. Auch damals hatten sich Teile im Brückenübergang aus Metall unter der Spannung verbogen und sich ein breiter Spalt gebildet. Danach ist das neue Konstrukt aus Wellen und Lamellen eingebaut worden, aber auch das hat zuletzt nicht funktioniert. "Darf nicht passieren, deshalb wird jetzt auch sofort repariert und mit den Ursachen müssen wir uns noch auseinandersetzen", so Christoph Dröge.
Verkehr nur einspurig
Der Verkehr auf der dreispurigen Autobahn läuft momentan nur zäh über einen Fahrstreifen. Eigentlich sollte er längst wieder zumindest zweispurig über Metallplatten laufen wie vor vier Jahren auch. Aber bei den Minusgraden ist das zu riskant. "Wenn das Wetter wieder gut wird, können wir mit diesen Overflys die Fahrstreifen wieder freigeben", ist Dröge optimistisch.
Freie Fahrt frühestens nächste Woche
Die Autofahrer werden sich also noch etwas gedulden und in den Stoßzeiten mit langen Staus rechnen müssen. Anfang kommender Woche soll der Brückenübergang dann aber repariert sein und der Verkehr wieder normal fließen - hoffentlich dann länger als vier Jahre.
Quellen:
- Autobahn GmbH
- WDR-Reporterin vor Ort
Über dieses Thema berichten wir am 14.01.2025 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Duisburg, 19:30 Uhr.