Prozess gestartet: Ex-Partnerin in Mülheim erstochen

Stand: 14.12.2022, 17:47 Uhr

Am Mittwoch hat der Prozess um eine Messerattacke in Mülheim begonnen. Der Angeklagte soll seine Ex-Partnerin getötet haben - vor den Augen der Kinder. Der Familienvater hat am ersten Prozesstag geschwiegen.

Es sind dramatische Szenen, die sich Mitte Juni neben einem Spielplatz in Mülheim-Styrum abspielen: Ein Mann sticht auf offener Straße mit einem Messer 18 Mal auf seine Ex-Partnerin ein. Vor den Augen der drei gemeinsamen Kinder. Sie sind zwischen drei und neun Jahre alt. Auch weitere kleine Kinder auf dem Spielplatz müssen die Attacke mit ansehen.

Die Frau schwebt zunächst in Lebensgefahr, am nächsten Morgen stirbt sie an ihren Verletzungen. Der 34-jährige mutmaßliche Messerstecher wird noch am Tatort festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Grund für die Attake: Streit um Sorgerecht

Vor dem tödlichen Angriff gab es zwischen den Ex-Partnern offenbar Streit um das Sorgerecht für die Kinder. Die Mutter hatte kurz zuvor das alleinige Sorgerecht beantragt. Der Vater wollte wohl verhindern, dass ihm das Sorgerecht genommen wird und keinen weiteren Gerichtstermin abwarten.

Die drei Kinder sind schwer traumatisiert. Sie wurden nach der Attacke zunächst in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie betreut. Inzwischen leben sie bei ihrer Tante in Frankreich und sollen nach Möglichkeit vor Gericht nicht als Zeugen aussagen.

Ist der Mann schuldfähig?

Beim Prozess, der am Mittwoch am Landgericht Duisburg begonnen hat, soll ein psychologischer Gutachter klären, inwieweit der Angeklagte schuldfähig ist. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34-Jährigen Mord aus niedrigen Beweggründen vor.

Am ersten Prozesstag wurde nur die Anklageschrift verlesen. Aussagen gab es noch nicht. Der Anwalt des Angeklagten stellte in Aussicht, dass sein Mandant sich beim nächsten Prozesstag äußern möchte. Insgesamt sind acht Prozesstermine angesetzt. Das Urteil soll Mitte Februar fallen.

Über dieses Thema hat die WDR Lokalzeit Rhein Ruhr am 14. Dezember 2022 um 6.31 Uhr berichtet.