Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln und der Bundespolizei in Halle an der Saale handelt es sich um sehr hochwertige Fälschungen. Nicht einmal Prüf-Apps hätten manche seiner gefälschten Dokumente entlarven können - so gut waren sie. Dem Hertener seien mindestens 19 Taten nachgewiesen worden, die Dunkelziffer sei aber weitaus höher, so die Staatsanwaltschaft Köln und die Bundespolizei.
Der Beschuldigte soll für ein Dokument bis zu tausend Euro kassiert haben. "Je höher der Preis, desto besser waren auch die erstellten Fälschungen. Gerade die gefälschten Dokumente aus dem oberen Preissegment wären im Rechtsverkehr kaum als solche zu erkennen gewesen", so ein Urkundenprüfer der Bundespolizei.
Fälscher-Equipment beschlagnahmt
Anfang September waren bereits drei Wohnungen durchsucht worden, in denen sich der Mann regelmäßig aufgehalten haben soll. Er wurde bereits am 5. September festgenommen. Die Ermittler beschlagnahmten unter anderem professionelles Fälscher-Equipment, zum Beispiel eine Lasergravurmaschine, Drucker und Folien., außerdem Datenträger, Smartphones und Computer.
Der 36-Jährige steht im Verdacht der Urkundenfälschung im besonders schweren Fall. Die Ermittlungen gegen ihn begannen im Dezember 2022, so die Ermittler.
Razzien in verschiedenen Bundesländern
Heute haben die Behörden über den Fall informiert. Zuvor hatte es weitere Durchsuchungen von mehreren Wohnungen in verschiedenen Bundesländern gegeben. Die Razzia heute richtete sich gegen mehrere Männer, die im Verdacht stehen, gefälschte Dokumente bestellt zu haben.
Die Bundespolizei durchsuchte laut eigenen Angaben Wohnungen in Köln und Metelen in Nordrhein-Westfalen, im niedersächsischen Lengede und in Frankfurt am Main und stellte unter anderem gefälschte Dokumente sicher. Insgesamt waren 170 Einsatzkräfte beteiligt.
Über dieses Thema berichten wir am 13.09.2023 auch im Hörfunk auf WDR 2: Lokalzeit Ruhrgebiet.