Diese 20-Zentner schwere Fliegerbombe hat den Tag von mehreren Tausend Menschen in Köln-Westhoven gründlich durcheinander gebracht. Am Montag hatten Arbeiter die 1,80 Meter lange Weltkriegsbombe bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Kaserne Westhoven gefunden.
Weil die Bombe so groß ist, war der Umkreis, den die Anwohner verlassen mussten, mit einem Kilometer doppelt so groß wie bei den zwei Entschärfungen in den Stadtteilen Lindenthal und Rodenkirchen in der vergangenen Woche. Eine Sprecherin des Ordnungsamts lobte die Anwohner: "Die Leute haben toll mitgemacht! Wenn sie den Aufforderungen schnell Folge leisten, hilft das allen.“
Psychisch kranke Straftäter in Sicherheit gebracht
Neben einem Altenheim musste vor der Entschärfung auch die forensische Psychiatrie evakuiert werden. Die 150 psychisch kranken Straftäter wurden dafür in gesicherten Bussen in Sicherheit gebracht.
Das Ordnungsamt klingelte sich seit dem Morgen von Tür zu Tür, um auch alle anderen Anwohner im Stadtteil zu informieren, die von der Bombenentschärfung noch nichts mitbekommen hatten. Die Hinweise der 125 Mitarbeiter wurden dabei fast immer freundlich aufgenommen.
Hundebesitzerin muss Feuerwehreinsatz bezahlen
Eine Besitzerin von zwei Hunden hatte sich laut dem Ordnungsamt geweigert, ihre Wohnung zu verlassen. Darauf musste die Feuerwehr ihre Tür aufbrechen. Erst dann war sie bereit, mit ihren Hunden zur Sammelunterkunft in einem Sportpark zu gehen. Den Einsatz muss sie selbst bezahlen.
Rund 200 Anwohner, die über den Tag nicht bei Familie oder Freunden unterkommen konnten, sammelten sich im Cologne Sportspark. Wegen der Hitze mussten die Sanitäter vier Personen mit Kreislaufproblemen behandeln.
Bombe erfolgreich entschärft
Gegen 15 Uhr nachmittags war es dann so weit: Der Kampfmittelräumdienst hat die dritte Kölner Weltkriegsbombe innerhalb einer Woche entschärft. Laut der Einsatzleitung konnten die Anwohner schon kurz darauf wieder zurück in ihre Wohnungen. Auch die Straßenbahnlinie 7 hat ihren Betrieb nach und nach wieder aufgenommen.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Einsatzleitung Ordnungsamt Köln
- Stadt Köln
Über das Thema berichten wir auch im WDR Fernsehen in der "Lokalzeit aus Köln" ab 19.30 Uhr.