Bleibende Schäden nach Gewaltattacke - Prozess gegen einen Kölner Türsteher

Stand: 21.11.2023, 17:55 Uhr

Im Februar 2023 soll ein Türsteher in Köln einen 32-jährigen Mann so schwer verletzt haben, dass das Opfer heute weder gehen noch sprechen kann. Der Geschädigte hatte zuvor eine Gruppe mit Pfefferspray attackiert. Daraufhin gab es offenbar Rache.

Von Markus Schmitz

Im Kölner Partyviertel am Zülpicher Platz warten am 25. Februar mehrere Menschen vor einem Club auf Einlass. Es ist schon gegen 3.50 Uhr, als ein 32-jähriger Mann Pfefferspray auf die wartende Gruppe sprüht. Dabei trifft er auch einen 34-jährigen Türsteher, der sofort den flüchtenden Mann verfolgt.  

Täter bereits verurteilt

Wenig später holt er den Flüchtenden ein. Was der Anklage zufolge anschließend passiert, ist ein heftiger Gewaltausbruch. Der Angreifer schlägt und tritt auf den Mann ein, so die Staatsanwaltschaft. Er hört auch dann nicht auf, als das Opfer bereits auf dem Boden liegt. Auch einen Versuch, sich aufzurichten, soll der Angreifer mit einem Tritt gegen den Kopf verhindert haben. Ein Zeuge, der zu dieser Zeit im Eingang einer Kneipe stand, beobachtet die Situation. Der Schläger soll eine Körpergröße von etwa zwei Metern haben.  

Opfer braucht vollumfängliche Pflege

Nach Informationen der Staatsanwaltschaft lag das Opfer nach der Attacke mehrere Monate auf der Intensivstation. Der 32-Jährige trug eine Schädigung des Hirngewebes davon. Er konnte sich nie zu dem Vorfall äußern. Er kann nicht mehr selbständig gehen und wird über eine Magensonde ernährt. Laut Anklageschrift soll er sich in einem Rehabilitationszentrum für Neurologie befinden und sei auf vollumfängliche Pflege angewiesen. 

Für den Prozess sind acht Verhandlungstage angesetzt. In dieser Zeit will das Gericht auch klären, warum das Opfer in der Nacht mit Pfefferspray herumsprühte. Das Opfer soll selbst als Türsteher gearbeitet haben. Der Angeklagte ist bereits in einem anderen Fall wegen Körperverletzung verurteilt worden.