Vorsicht vor Betrug: Ex-Polizisten warnen Senioren 06:45 Min. Verfügbar bis 31.08.2025

Vorsicht vor Betrug: Ex-Polizisten warnen Senioren

Stand: 31.08.2023, 15:39 Uhr

Keine Angst mehr vor Enkeltrick und Co.: Pensionierte Polizistinnen und Polizisten beraten jetzt ehrenamtlich ältere Menschen in einer Sparkasse in Köln-Porz.

Von Sissy Hertneck

Es ist das Horrorszenario für viele ältere Menschen, aber auch für deren Angehörige: Am anderen Ende der Telefonleitung erzählt eine unbekannte Stimme, dass den engsten Verwandten etwas Schlimmes passiert sei und dass nur eine Sofortüberweisung oder das Abheben von Bargeld Hilfe leisten könne.

1.100 solcher und ähnlicher Betrugsfälle gab es in Köln und Leverkusen in diesem Jahr bereits.  

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Ein Infostand schafft Aufklärung

Damit sich diese Zahl nicht erhöht, hat Opferschützerin Gudrun Krämer einen Infostand an einer Sparkassenfiliale in Köln Porz aufgebaut. Die ehemalige Polizistin kennt die Maschen der Betrüger genau, denn vor ihrer Pensionierung im letzten Jahr war sie im Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz tätig.

"Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mich um dieses Thema zu kümmern. Deshalb engagiere ich mich ehrenamtlich", sagt Gudrun Krämer. Immer wieder halten an ihrem Stand ältere Menschen an und kommen mit ihr ins Gespräch.

Prävention zum richtigen Zeitpunkt

Es ist kein Zufall, dass die Sparkasse KölnBonn und die Polizei Köln gerade jetzt wieder eine Aktion starten: Am Monatsende kommen viele Senioren zur Bank, um ihre Rente abzuholen. Das sei eine gute Möglichkeit, vielleicht in letzter Sekunde Schaden von ihnen abzuwenden, meint Gudrun Krämer.

Mit solchen und anderen präventiven Maßnahmen, wie beispielsweise Warnungen auf Geldumschlägen, konnten schon einige Betrugsfälle abgewendet werden. Christian Schilling von der Sparkasse KölnBonn spricht von rund 24 Fällen im letzten Jahr mit bis zu 720.000 Euro Schaden, die verhindert wurden.

Wie verhalte ich mich richtig?

"Viele Täter sind einfach so raffiniert, dass sie die Senioren in eine absolute Ausnahmesituation bringen", so Gudrun Krämer. Im Fall eines Schockanrufs sei es das Beste, einfach aufzulegen und sofort mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen Rücksprache zu halten.

Die Bank oder die Polizei über die Telefon-Nr. 110 zu informieren, sei ebenfalls sinnvoll.