Die ersten Knospen der Kirschblütenbäume waren bereits vor dem Wochenende geöffnet, aber für die volle Blüte war es vorher noch zu kalt. Trotzdem rechnete die Stadt für das Wochenende mit viel Publikum und die Gastronomie mit guten Geschäften.
Eine offizielle Maskenpflicht gibt es in diesem Jahr nicht. Doch die Verwaltung hatte alle Besucherinnen und Besucher gebeten, zumindest eine medizinische Maske zu tragen, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Entsprechende Hinweisschilder hatte die Stadt bereits Tage zuvor aufgehängt.
Erfolgsgeschichte begann in den 80er Jahren
Der Grundstein für den Hype rund um die Bonner Kirschblüte wurde bereits in den 80er Jahren gelegt. Da hatte die Bonner Stadtplanerin Brigitte Denkel die Idee, den eher grauen Stadtteil, in dem sie bis heute selbst lebt, aufzuhübschen. Damals noch gegen großen Widerstand. Anwohner und Geschäftsleute fürchteten den Verlust von Parkplätzen und verdunkelte Wohnungen.
Und heute? "Gerade, wenn die Kirschbäume blühen, passiert es mir oft, dass ich von Anwohnern, die mich noch von damals kennen, angesprochen werde. Sie sagen mir, wie schön das alles geworden ist", erzählt Brigitte Denkel.
Besucher aus der ganzen Welt
60 Bäume machen die Breite- und die Heerstraße heute zu den schönsten Alleen der Welt. Durch ihre dichten Blüten, die historischen Fassaden und die kleinen Plätze entsteht ein nahezu märchenhaftes Ambiente. Für viele Besucher gehört das Viertel zu den "100 places to see before you die", also zu den hundert Plätzen, die man vor seinem Tod gesehen haben muss.
Seit es die Bonner Kirschblüte vor einigen Jahren auf diese Internetseite geschafft hat, kamen Jahr für Jahr mehr Menschen aus der ganzen Welt nach Bonn. Sogar aus Südkorea, China und Japan, wo die Kirschblüte seit Jahrhunderten zu den wichtigsten kulturellen Symbolen gehört. Sie steht für Aufbruch, Schönheit und Vergänglichkeit. Die Saison der Kirschblüte ist sehr kurz und dauert meist nur etwas 10 Tage.
Flohmarkt, Musikevents und Lesungen als Rahmenprogramm
Nach der corona-bedingten Zwangspause erwartete die Besucher am Samstag in der Bonner Altstadt ein buntes Programm, gastronomische Angebote, ein Flohmarkt, Musikevents, Lesungen und ein Fotowettbewerb. Trotz April-Wetter gab es am Samstag schon Chancen auf das perfekte Frühlingsfoto unter dem rosaroten Blütendach. Die besten Stellen dafür gibt es in der Heerstraße und in der Breite Straße.