Vor dem Kölner Oberlandesgericht hat heute ein Messdiener in einem Streit zwischen der Bild-Zeitung und einem Priester ausgesagt. Für die Zeit der Vernehmung hatte das Gericht die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Außerdem verhängte es eine Geheimhaltungsverpflichtung. Über den Inhalt der Aussage darf nichts nach außen drängen.
Schwere Vorwürfe gegen Geistlichen
Bereits die Ladung zu diesem Termin vor dem Gericht in Köln war pikant. Neben Datum, Ort und Uhrzeit wird auch das sogenannte "Beweisthema" genau beschrieben. Es geht um die Frage, ob es während der Tätigkeit eines Geistlichen in einer Gemeinde im Rheinland "Saunabesuche, Alkohol, Masturbation und das Vorspielen von Pornofilmen im Zusammenhang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen" gab.
Betroffener soll zu Wort kommen
Schon seit langer Zeit beschäftigt die Kölner Justiz mehrere Artikel der Bild-Zeitung im Zusammenhang mit dem Kölner Erzbistum. Dabei geht es um Berichterstattungen gegenüber dem Kölner Kardinal aber auch gegen einen seiner Priester. Nun wollte das Kölner Oberlandesgericht konkret wissen, was ein möglicher Betroffener zu sagen hat.
Berufungsverfahren vor OLG
Die Bild-Zeitung hatte vor Monaten diese Vorwürfe in einem Artikel auf ihre Art und Weise mit entsprechenden Formulierungen veröffentlicht. Dagegen hat sich der Geistliche juristisch gewehrt und vor der ersten Instanz recht bekommen. Dagegen hat wiederum der Axel Springer Verlag Berufung eingelegt, deshalb nun der Termin vor dem Oberlandesgericht.
Geistlicher bestreitet Vorwürfe
Der betreffende Priester bestreitet die Vorwürfe gegen ihn. Der Geistliche hatte bereits im Jahr 2001 mit einem jugendlichen Prostituierten am Kölner Hauptbahnhof einvernehmlich sexuelle Handlungen vorgenommen.
Das Kölner Oberlandesgericht will in dem Streit zwischen der Bild und dem Priester am 30.November möglicherweise ein Entscheidung verkünden.
Über dieses Thema berichten wir auch im WDR Fernsehen und Hörfunk.