Asbestbelastung an Kölner Schulen - Gymnasiasten demonstrieren

Stand: 28.10.2024, 17:27 Uhr

Die Asbestbelastung an Kölner Schulen bereitet Schülern und Eltern große Sorgen. An einem Gymnasium wurde heute demonstriert.

Von Michael Schroll

Im Rahmen von Bauarbeiten zur Netzwerkverkabelung wurden Schadstoff-Untersuchungen auf Asbest durchgeführt. In einer von 13 Schulen, dem Berufskolleg Humboldtstraße wurde Asbest nachgewiesen, die Schule bleibt bis auf weiteres geschlossen. Der Nebenstandort am Perlengraben ist nicht betroffen, auch in keiner der anderen Schulen wurde Asbest gefunden.

Nicht die einzige problematische Schule

Am Heinrich-Mann-Gymnasium in Volkhoven/Weiler ist die Asbest-Belastung bereits seit längerem bekannt, hier wurden in den vergangenen Herbstferien alle Asbest-belasteten Wände mit Stickern markiert. Die Schülerinnen und Schüler haben deshalb heute die erste Stunde an der frischen Luft abgehalten. Sie fühlen sich unwohl dabei, in einem solchen Gebäude zu sitzen.

Asbest in Wänden grundsätzlich nicht gefährlich

An dem Gymnasium wurde in der Luft kein Asbest nachgewiesen, sondern nur in den Wänden. Solange er dort bleibt, besteht für Schüler und Lehrer keine Gefahr. Problematisch wird es erst, wenn er an die Luft gelangt, zum Beispiel durch Abrieb an den Wänden durch Schulranzen oder Tische. Dieses Szenario bereitet auch der Schulpflegschaft große Sorgen.

Anzeige gegen die Stadt Köln

Sie hat Anzeige gegen die Stadt Köln erstattet, weil die nach Meinung der Schulpflegschaft nicht genug gegen die Gefahr durch Asbest unternimmt. Eine schnelle Lösung könnten Glasfasertapeten mit Kratzschutz sein, die ein Austreten von Asbest verhindern würden. Asbest wurde aufgrund seiner guten Materialeigenschaften in vielen Baumaterialien verwendet, bis die Nutzung wegen der krebserzeugenden Wirkung 1993 verboten wurde.

Quellen:

  • Stadt Köln
  • Reporter vor Ort