Stadt Aachen prüft dauerhafte Einrichtung von Schulstraßen Lokalzeit aus Aachen 07.01.2025 00:40 Min. Verfügbar bis 07.01.2027 WDR

Stadt Aachen prüft dauerhafte Einrichtung von Schulstraßen

Stand: 07.01.2025, 10:52 Uhr

Die Stadt Aachen prüft die dauerhafte Einrichtung sogenannter Schulstraßen vor einigen Grundschulen. Diese Straßen werden morgens vor Schulbeginn zeitweise für den Autoverkehr gesperrt. 

Von Ulrike Zimmermann

Dadurch soll der Schulweg für Kinder sicherer werden - ohne Durchgangsverkehr und Park- und Wendemanöver von Elterntaxis. Gerade die können zu gefährlichen Situationen führen. 

Positive Bilanz nach Aktionswoche 

Die Stadt hatte das Modell im vergangenen Herbst eine Woche lang an vier Schulen getestet. Zwischen 7.30 Uhr und 8.15 Uhr wurden Straßenabschnitte vor Schulen für den Autoverkehr gesperrt - außer für Anwohner. Diese konnten eine Sondergenehmigung beantragen. 

Anschließend wurden Eltern, Kinder, Lehrer und Anwohner befragt. 305 beantworteten den Online-Fragebogen. Das Fazit der Stadtverwaltung: Die Aktion stieß überwiegend auf Zustimmung. 

Kinder fühlten sich sicherer

Ein buntes Banner weist auf die Aktion hin. | Bildquelle: Ulrike Zimmermann/WDR

49 Kinder beteiligten sich an der Befragung. Viele von ihnen gaben an, dass sie sich sicherer fühlten. Weniger Autos vor der Schule, das fanden sie gut. Einige Kinder berichteten aber auch, dass sie früher aufstehen mussten, um noch vor der Sperrung mit dem Auto zur Schule zu kommen.

Das hätte nicht sein müssen. Es gab Elternhaltestellen, an denen die Kinder aus dem Auto aussteigen konnten.

Während der Aktionswoche kamen etwas mehr Kinder allein zur Schule - ohne Begleitung der Eltern zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Einige Eltern verzichteten auch darauf, ihre Kinder wie sonst mit dem Auto zu bringen. Laut Stadtverwaltung änderte sich aber für die meisten Kindern nichts. Möglicherweise war der Versuchszeitraum von einer Woche zu kurz. Das wurde in der Befragung häufig bemängelt. 

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Beschilderung oder zusätzlich Absperrgitter? 

Die Stadtverwaltung Aachen will in Abstimmung mit den vier Test-Schulen prüfen, ob eine dauerhafte Straßensperrung morgens vor Schulbeginn "sinnvoll und gewünscht ist und die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind". Dabei geht es auch um die Frage, ob eine Beschilderung ausreicht.

Nach Angaben der Stadt hat die Polizei nicht genug Personal, um ein temporäres Durchfahrtsverbot zu kontrollieren. Während der Aktionswoche wurden jeden Morgen Absperrgitter aufgestellt und wieder entfernt. Dafür müssten Freiwillige gefunden werden. 

Pilotprojekte auch in anderen NRW-Städten 

Seit rund einem Jahr unterstützt ein Erlass des Landesverkehrsministeriums die Einrichtung von Schulstraßen. Seitdem haben Städte wie Dortmund, Herford und Haltern das Modell erprobt oder wie Köln auch schon dauerhaft eingeführt. 

Quellen: 

  • Reporterin vor Ort 
  • Stadt Aachen 
  • Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW