Lange Schlangen an Flughäfen | sv 00:26 Min. Verfügbar bis 03.01.2027

Einreise-Chaos an Flughäfen: Technische Störung behoben

Stand: 04.01.2025, 07:31 Uhr

An den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund hat es am Freitag Probleme bei der Einreise gegeben. Grund war eine technische Störung. Diese ist mittlerweile behoben.

Eine technische Störung hatte für massive Verzögerungen und lange Schlangen vor den Schaltern gesorgt. Teilweise warteten die Passagiere mehrere Stunden, da eine Einreise aus dem Nicht-Schengen-Raum nach Deutschland zeitweise überhaupt nicht möglich war.

Einige Passagiere in Düsseldorf mussten vorübergehend im Flugzeug ausharren. Später wurden die Passagierlisten der Airlines für die Einreise genutzt - eine langwierige Prozedur. Die Ursache des IT-Problems war zunächst unklar. Schuld an dem Chaos war nach Angaben des Bundesinnenministeriums und der Bundespolizei eine technische Störung an Informationssystemen, "die das Bundeskriminalamt für den polizeilichen Informationsverbund" betreibt. Davon betroffen waren auch die Einreisekontrollen durch die Bundespolizei. 

Systeme laufen wieder

Probleme bei der Grenzkontrolle | Bildquelle: privat

Am Abend entspannte sich die Lage. Gegen 18 Uhr gaben die ersten Flughäfen, darunter auch der Airport Düsseldorf, Entwarnung. Dort liefen die Systeme und Kontrollen wieder ohne Probleme. Das IT-Problem ist gelöst und bundesweit laufen die automatischen Grenzkontroll-Systeme wieder.

Bundespolizeigewerkschaft bemängelt fehlende Investitionen

Dass es überhaupt zu der technischen Störung kam, wäre laut Heiko Teggatz, Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft, nicht nötig gewesen: "Die Bundespolizei dümpelt seit Jahren mit veralteter Server-Hardware herum, die nicht kurzfristig Backups fahren kann", sagte Teggatz dem WDR. Mit moderner Technik hätten sich lange Ausfallzeiten "in Sekunden" mit einem Backup vermeiden lassen.

"Wir benötigen 150 Millionen Euro, um diese Serverlandschaften zu ertüchtigen", so Teggatz weiter. Diese Summe brauche man seit mindestens drei Jahren. "Jetzt leiden die Passagiere unter diesen Versäumnissen."

Auch Flughäfen in Köln und Dortmund betroffen

Am Flughafen Köln/Bonn gab es laut der Pressebereitschaft der Bundespolizei in St. Augustin die gleichen Probleme. Die Auswirkungen dort waren allerdings gering, weil in Köln nur wenige Nicht-Schengen-Flüge landen. Auch am Flughafen Dortmund brauchten die Passagiere aufgrund der IT-Störung Geduld. Dort kontrollierte man die Passagiere bei der Ein- und Ausreise händisch. Das sei besonders bei Personen aus dem Nicht-Schengen-Raum aufwändig gewesen. In Dortmund seien aber keine Flüge ausgefallen, sagte eine Sprecherin.

Nicht von der Störung betroffen waren dagegen die Flughäfen Münster-Osnabrück sowie Weeze. Umleitungen zu diesen Flughäfen gab es aber nicht.

Störung ein bundesweites Problem

Die Computerprobleme beschränkten sich nicht auf NRW, sondern existierten bundesweit. Auch der Flughafen Frankfurt war betroffen. Anders als etwa in Düsseldorf war hier eine Einreise aber jederzeit möglich, da der Airport auf "Ausweichsysteme" zurückgreifen konnte.

Unsere Quellen:

  • Deutsche Presse Agentur
  • WDR-Reporter vor Ort
  • Interview mit Heiko Teggatz