Guten Morgen, NRW!

Stand: 23.06.2024, 07:07 Uhr

Fußball-EM: Letztes deutsches Gruppenspiel • Umstrittener Staatsbesuch bei Scholz • Dortmunder Hbf evakuiert. Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Katja Goebel und Tim Scholz aus dem WDR Newsroom.

THEMA DES TAGES

Fußball-EM: Letztes deutsches Gruppenspiel • Für die deutsche Mannschaft ist es heute das letzte Gruppenspiel, bevor es in die K.o.-Runde geht. Bundestrainer Julian Nagelsmann will an der bisherigen Strategie nichts ändern. Er will im Spiel gegen die Schweiz zum dritten Mal dieselbe Startelf aufbieten.

Eines fuchst den Trainer aber dann doch – nämlich der seiner Meinung nach schlechte Rasen in der Frankfurter Arena, der schlecht angewachsen und sehr rutschig ist. Nagelsmann fürchtet schwere Blessuren für seine Spieler. "Bei kleinen Spielern ist es nicht so schlimm, bei schweren ist es, als wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt - das ist auch nicht so gut für die Unfallprophylaxe", sagte Nagelsmann.

Die gute Nachricht: Wen es in NRW heute zum Public Viewing ins Freie zieht, wird beim Mitfiebern fast ausnahmslos trocken bleiben und unter wolkenlosem Himmel sitzen. Einen Überblick, wo man sich noch dem Rudelgucken anschließen kann, gibt es hier:

Die Partien der EM heute:

  • Schweiz - Deutschland, 21 Uhr, Frankfurt
  • Schottland - Ungarn, 21 Uhr Stuttgart

Beim Spiel Portugal - Türkei (3:0) gestern in Dortmund wurde es etwas chaotisch. Die Partie musste mehrfach unterbrochen werden, weil Fans aufs Spielfeld liefen, um Selfies mit Portugals Superstar Cristiano Ronaldo zu machen. Zehntausende Fans feierten später in der Stadt. Die Polizei sprach insgesamt von einem größtenteils störungsfreien Abend.

WEITERE NACHRICHTEN

Argentiniens Präsident Milei | Bildquelle: STRINGER / AFP

Umstrittener Staatsbesuch von Milei bei Scholz • Der argentinische Präsident Javier Milei hat sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt. Ein Rechtspopulist, der in den meisten Politikfeldern komplett andere Positionen vertritt als Olaf Scholz. Allerdings kann Argentinien ein wichtiger Partner werden: Das Land verfügt über Rohstoffe wie Lithium, das in Deutschland gebraucht wird. Daher wird es an Gesprächsbedarf nicht mangeln. Scholz ist außerdem am Abend zu Gast im ersten Sommerinterview in der ARD. Das könnte auch insofern spannend werden, als dass er sich mit CDU-Chef Friedrich Merz quasi ein Fernduell liefert. Der ist nämlich am selben Abend Gast beim Sommerinterview im ZDF.

China lenkt im EU-Handelsstreit überraschend ein • Bundeswirtschaftsminister Habeck versucht bei seinem Besuch in China die Handelsbeziehungen zu normalisieren. Vor allem geht es um geplante Strafzölle der EU auf chinesische E-Autos. Nach Gesprächen mit Habeck soll sich Peking bereit gezeigt haben, zu verhandeln. Habeck sagte in den "Tagesthemen", der EU gehe es nicht um Strafzölle, sondern um Ausgleichszölle für staatliche Subventionen. "Im Grunde will keiner Zölle, sie sind Ultima Ratio." Er habe außerdem deutlich gemacht, dass sich der Ukraine-Krieg und Chinas Unterstützung für Russland negativ auf die Handelsbilanz auswirke. Die chinesische Führung müsse sich klarmachen, dass "der Schaden für unser gegenseitiges Verhältnis schon da ist", und sie solle sich überlegen, ob sie die Unterstützung für Russland zumindest in Teilen nicht einschränke.

Dobrindt will Geflüchtete ohne Arbeit in die Ukraine zurückschicken • Die CSU im Bundestag fordert, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in ihr Heimatland zurückzuschicken, wenn sie keine Arbeit in Deutschland aufnehmen. "Es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der "Bild am Sonntag". Bei SPD und Grünen stieß die Forderung auf scharfe Kritik.

Dortmunder Hbf evakuiert wegen Schließfachproblem • Chaotische Verkehrsbedingungen rund um das EM-Spiel in Dortmund und dann wird auch noch der Hauptbahnhof wegen eines zurückgelassenen Rucksacks evakuiert. Weil der Besitzer aus Bayern kein freies Schließfach fand, wie die Polizei mitteilte. Der 22-Jährige deponierte seine Tasche in einem Drogeriemarkt-Regal. Die Folge: Bahnhofsvorplatz, Haupthalle und einige Bahnsteige wurden gesperrt, Entschärfer rückten an. Die Polizei fand den Gesuchten dank Videoauswertung in Stadionnähe. Rechnung folgt.

Waffenarsenal in Wohnung im Kreis Paderborn • Die Polizei hat in Bad Wünnenberg im Rahmen eines Einsatzes in einer Wohnung eher durch Zufall ein Waffenarsenal entdeckt. Die Beamten fanden etwa 80 Waffen, darunter auch einige, die dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen, sowie Munition. Das sagte ein Polizeisprecher. Nach Aussagen des 52 Jahre alten Besitzers handele es sich um unbrauchbar gemachte Waffen, welche erlaubnisfrei seien. Die Polizei prüft das jetzt. Dafür wurden die Waffen in Absprache mit der Staatsanwaltschaft und dem LKA sichergestellt.

Landwirtschaft zieht Regen-Bilanz • Der viele Regen der letzten Wochen macht der Landwirtschaft in NRW zu schaffen. Die Landwirtschaftskammer und der westfälisch-lippische Bauernverband in Münster ziehen eine gemischte Bilanz für die Ernte-Aussichten. Viele Landwirte kämpfen noch mit den Folgen der feuchten Witterung. Zwar steht das Wasser nicht mehr auf den Feldern, die Nässe hat aber deutliche Spuren hinterlassen. So haben die durchweichten Böden vor allem die Dünge- und Pflegearbeiten im Getreide erschwert. Es gibt auch Gewinner, Milch-Viehhalter zum Beispiel: Sie konnten auf ihrem Grünland bereits den dritten Schnitt machen und viel Futter einfahren.

Kakteenmarkt in Bonn Im Botanischen Garten der Uni Bonn steht der Kaktus im Mittelpunkt. Gut ein Dutzend Spezialgärtnereien kommen nach Bonn mit unterschiedlichsten kleinen und großen Kakteen. Bis zu 1.000 Pflanzen bietet der Kakteenmarkt. Der Eintritt ist kostenlos.

DAS WETTER IN NRW

Hummel auf einer Lavendelblüte | Bildquelle: WDR/dpa

Es bleibt trocken • Kaum zu glauben, aber die Wetterkarte zeigt tatsächlich mal keine Regentropfen. Der Sonntagmittag startet sogar sonnig oder zumindest nur locker bewölkt. Tagsüber bilden sich vorübergehend auch mal mehr Quellwolken, doch es bleibt weitgehend trocken. Zum Abend hin lösen sich die meisten Wolken wieder auf und zum EM-Spiel Schweiz gegen Deutschland ist es dann meistens wolkenlos. 

UND ÜBRIGENS ...

Die Seine in Paris | Bildquelle: WDR

#JeChieDansLaSeineLe23Juin - "Ich kacke am 23. Juni in die Seine" • Die Seine spielt bei den Olympischen Spielen eine besondere Rolle. Bei der Eröffnung in Paris fahren die Athleten in rund 30 Schiffen mit Elektro- und Hybridantrieben über den Fluss und auch Wettbewerbe sollen dort ausgetragen werden. Dafür muss die Seine allerdings sauber genug sein - ein riesiges Projekt. Rund 1,4 Milliarden Euro wurden im Großraum Paris in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert. Paris Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte an, in der Seine schwimmen zu gehen. Auch Macron soll sein Interesse bekundet haben. Als Termin stand der heutige 23. Juni im Raum. Neueste Wasseruntersuchungen zeigen aber: Der Fluss ist noch zu dreckig. In Sozialen Medien hat sich daraufhin eine Initiative formiert, die den Hashtag #JeChieDansLaSeineLe23Juin ("Ich kacke am 23. Juni in die Seine") benutzt. Der Aufruf ist tausendfach geteilt, sicher nicht ganz ernst zu nehmen, aber kritisiert, es seien über eine Milliarde Euro investiert worden, nur damit Athleten in der Seine schwimmen können, während das Geld woanders in der Stadt dringender benötigt werde. 

Sie haben eine Ausgabe "Guten Morgen, NRW!" verpasst? Hier finden Sie immer die jüngsten Beiträge.