Allein über 100 Mühlen in NRW haben sich am Pfingstmontag am Deutschen Mühlentag beteiligt. An diesem besonderen Tag drehten sich die Flügel und Wasserräder der zahlreichen Wind- und Wasser-, Dampf- und Motormühlen des Landes.
Die Mühlenbetreiber setzten die Mahlgänge in Betrieb und gewährten Besuchern einen tieferen Einblick in das Kulturgut Mühle und das alte Müllerhandwerk. Dazu gab es ein buntes Rahmenprogramm. Alle teilnehmenden Mühlen plus Programmzeiten gab es auf unserer interaktiven Karte:
Baumstämme werden zu Wasserrohren
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galt Büren auch als "Stadt der Mühlen". Die dortige Mittelmühle stammt aus dem Jahr 1532. Jahrhundertelang wurde darin Getreide gemahlen. 1930 wurde sie dann umgebaut zu einer Mineralmühle, um Steinmehl zu produzieren - zum Beispiel als Farbzusatz. Die alte Mühleneinrichtung ist noch vollständig erhalten und kann besichtigt werden.
Direkt gegenüber in der Bohrmühle sieht man, wie eine große Bohrmaschine – angetrieben durch ein Mühlrad - Baumstämme zu Wasserrohren verarbeitet hat.
Getreide aus der Kriemhildmühle
Auf der Stadtmauer von Xanten steht die Kriemhild-Mühle. Sie ist eine der wenigen Mühlen in Deutschland, die noch täglich in Betrieb ist. Wenn der Wind kräftig genug weht, werden die Segel gesetzt und die Holzzahnräder ins Getriebe gelegt. Dann läuft das Getreide aus dem Trichter in die Mühlsteine, und eine Etage tiefer rutscht frisch gemahlenes Vollkornmehl in die Mehltonne.
Älteste Windmühle steht am Niederrhein
Die älteste noch voll funktionsfähige Windmühle in Deutschland steht tatsächlich am Niederrhein. Die Steprather Mühle ist das Wahrzeichen von Geldern-Walbeck. Sie war jahrhundertelang der wichtigste Gewerbebetrieb in der Gemeinde. Erbaut wurde die Mühle um 1450.
Erst Führung, dann "Mühlengericht"
NRW bot an diesem Mühlentag zahlreiche geöffnete Mühlen, Hämmer und Wasserkraftanlagen. Außerdem fanden in Museen Sonderführungen statt, Gastronomiebetriebe servierten ein "Mühlengericht" oder ein frisch gebackenes Mühlenbrot.