In ihrem Wahlkreis Münster I wurde Simone Wendland bei der Landtagswahl 2017 mit rund 37 Prozent der Stimmen per Direktmandat in den Landtag gewählt. 2022 gewann sie ihren Wahlkreis erneut, dieses Mal mit rund 33 Prozent der Stimmen. Sie verteidigte ihn knapp gegen die Grüne Kandidatin und jetzige Familienministerin Josefine Paul.
Sowohl als Politikerin als auch als Anwältin müsse man gespannt sein auf Menschen, findet Wendland. Sie sagt über sich selbst, dass sie nie große Karriere im Landtag machen wollte, sondern schon immer "für Münster in Düsseldorf arbeiten" wollte. Seit letztem Jahr ist Simone Wendland auch Vorsitzende der CDU in Münster, außerdem sitzt sie im Landesvorstand der Frauen Union.
Juristin, Mutter, Münsteranerin - Für Münster in Düsseldorf
Geboren in Münster lebt die 60-Jährige Simone Wendland auch heute noch in ihrer Geburtsstadt. Dort absolvierte sie ihr Jura-Studium und ihr Referendariat. Nebenan, in Ostbevern, arbeitete sie seit 1995 als Rechtsanwältin für Familienrecht, Unterhalt und Scheidung. Inzwischen ist sie mit ihrer Kanzlei ebenfalls in Münster angesiedelt. Ihre politische Karriere startete sie 2004 – wenig überraschend – in Münster, mit ihrer Wahl in den Rat der Stadt Münster. Schon 1995 wurde sie Mitglied der CDU.
Simone Wendland ist verheiratet und hat einen Sohn. Die Familie lebt zusammen mit Wendlands Mutter und dem Familienhund in Münster im Stadtteil Gelmer. Nach eigenen Angaben backt und liest sie gerne und engagiert sich im Vorstand der örtlichen Landfrauen.
JVA-Beirat und Untersuchungsausschuss
WEendland hatte mit JVAs in den letzten Jahren einiges zu tun. Sie sitzt nämlich im Beirat der JVA Münster. Dieser hat eine Kontrollfunktion und soll die Gefangenen bis nach deren Entlassung unterstützen. Wendland kümmert sich dort auch um den Ausbau der JVA in Münster.
Doch nicht nur das. Im Untersuchungsausschuss Kleve des Landtags beschäftigte sie sich mit dem in einer JVA verbrannten syrischen Häftling Amad A. Für Wendland ist der Fall durch den Untersuchungsausschuss so weit wie möglich aufgeklärt. Sie habe dort außerdem viel gelernt über den Justizvollzug - insbesondere über die Perspektive der Bediensteten.
Im Landtag sitzt Wendland außerdem im Rechtsausschuss und im Ausschuss für Gleichstellung und Frauen - zusammen mit ihrer Wahlkreis-Konkurrentin Paul, mit er sie sich ganz gut verstehe, sagt sie.
Vertrauen auf das persönliche Gespräch
In ihrer Laufbahn hat Simone Wendland gelernt, nicht nur auf Umfragen zu vertrauen, sondern sich selbst ein Bild der Lage zum machen. Umfragen seien nicht so verlässlich, meint sie. Der Kontakt zum Bürger ist ihr sowieso sehr wichtig.
Immer wieder geht Simone Wendland in Vereine und weißt die dort Verantwortlichen auf Gelder hin, die sie bekommen oder die ihnen zustehen. Man dürfe als Politiker nicht die Illusion haben, Wertschätzung zu erfahren. Man müsse sich vielmehr bemühen, für die Wählerinnen und Wähler aller Parteien das zu erreichen, was für diese wichtig sei.