Bereits seit über 20 Jahren ist der Wuppertaler Marcel Hafke Mitglied der FDP. Beeindruckt hatte ihn damals die provokante Kampagne von Jürgen Möllemann. Auch das Thema Mobilität und Joschka Fischers Aussichten auf fünf Mark für einen Liter Benzin motivierten den damals noch frischen Autofahrer, sich selbst zu engagieren.
Er mag "good news"
Trotz vieler "herausfordernder" Jahre im Landtagsgeschäft versucht der gelernte Versicherungskaufmann, nah am Zahn der Zeit zu bleiben. Er bespielt diverse Kanäle in den Sozialen Medien - wenn auch mit etwas Unterstützung - und legt dabei besonderen Wert auf "good news". Schlechte Nachrichten gebe es schon genug. Das Gute in der Welt sei motivierender. Besonders good sind die news für den 42-Jährigen, "wenn man sieht, dass es in der Welt, in Deutschland, am besten in NRW voran geht."
Hafke will "klare Positionen"
Bei der Europawahl hat die FDP in NRW an Stimmen verloren. Ein Grund dafür könne die Ampel-Regierung in Berlin sein, so Hafke. Bei der nächsten Landtagswahl sei es das erklärte Ziel, die Stimmenanzahl der NRW-FDP wieder in den zweistelligen Bereich zu bringen. Dafür brauche es "klare Positionen", vor allem in den Bereichen, die die Wähler interessieren: Wirtschaftspolitik, Wohlstand, Bildung und Digitalisierung.
Lieblings-Thema: Kita-Plätze
Ein Thema, welches Hafke besonders beschäftigt, ist der Mangel an Kita-Plätzen. Dieser "dramatische" Zustand führe zu Wohlstandsverlusten, da Eltern die Kinderbetreuung wieder selbst übernehmen müssten. Auch die Frauenbilder könnten dadurch in Schieflage geraten, dass die Frauen nicht mehr arbeiten gehen können. Helfen würden laut dem FDP-Sprecher für Kinder, Jugend und Familie hier klare Positionen wie "mehr Ressourcen und mehr Geld".
Im Hinblick auf den Personalmangel in Kitas müsse über Quereinsteiger gesprochen werden. Zusätzlich müssten die Erzieher in den Kitas entlastet werden, beispielsweise durch Verwaltungskräfte oder Alltagshelfer, sodass sich die Pädagogen um die Kindererziehung kümmern könnten. Es brauche keine ausgebildete Erzieherin, um Kindern die Schuhe zuzubinden. Viel mehr komme es auf Sprachförderung, Entwicklung und Erziehung von Kindern an.
Versicherungskaufmann aus Leidenschaft
Hafke selbst ist gelernter Versicherungskaufmann. Er hat die Versicherungsagentur seines Vaters übernommen und bis vor kurzem noch nebenberuflich dort gearbeitet. Ein Thema, welches die Politik zur Zeit umtreibt, ist die Frage nach einer Elementarschädenpflichtversicherung. Hafke ist dagegen. Vor allem für Besitzer von Immobilien, die in der Nähe von Flüssen liegen, würde die Versicherung sehr teuer werden. Wichtiger seien technischen Maßnahmen, die die Häuser vor Überflutungen schützen oder dafür sorgen, dass diese schnell geräumt werden können.