Gebürtig kommt Gregor Kaiser aus Lennestadt im Kreis Olpe. Sein Vater betrieb Waldwirtschaft und baute Weihnachtsbäume an. Seit seinem Abitur ist der heute 49-Jährige politisch aktiv, erstmals angestoßen durch die Brandanschläge in Solingen und Mölln. In Bürgerinitiativen machte er sich stark gegen Rassismus. Kaiser studierte in Bonn Biologie und Sozialwissenschaften und promovierte 2012 an der Uni Kassel.
In der Zwischenzeit hatte Kaiser den elterlichen Land- und Forstbetrieb in seiner Heimatstadt übernommen. 2007 wurde außerdem seit viertes Kind geboren. Mit seiner Frau und den vier Kindern zog er zurück auf den elterlichen Hof. Mit der Übernahme des Betriebes stellte er die Weihnachtsbaumproduktion auf biologischen Anbau um.
Dem Wald bleibt Kaiser auch politisch treu
Bei den Grünen ist er seit 2013 aktiv. Nach einigen Jahren Kommunalpolitik zog er 2022 in den NRW-Landtag ein. Und auch hier beschäftigt sich Gregor Kaiser mit dem Wald: Er ist unter anderem Sprecher für Wald und Nachhaltigkeit. Im Interview mit WDR5 spricht er sich für eine natürliche Wiederbewaldung aus. Zu schauen, was auf den Flächen wachse und damit zu arbeiten, sodass natürliche Wälder wachsen können, sei neben Aufforstung ein wichtiger Ansatz. Der Klimawandel sei ein großes Problem für den Wald: "Die Waldschäden sind signifikant. Und das beste für den Wald ist konsequenter Klimaschutz, konsequente Reduktion der CO2-Emissionen", betont er.
Kaiser verkauft auf seinem heimischen Hof auch Brennholz. Ein Widerspruch? Schon länger steht das Heizen mit Holz wegen möglicher Feinstaubbelastung und hoher Emissionswerte in der Kritik. Kaiser meint: Nein, man könne durchaus mit Brennholz heizen. Besonders die neuen Kamine seien gut kontrolliert und reguliert und außerdem sei das Brennholz ein wichtiges Einkommen für die Forstwirtschaft im ländlichen Raum. Holznutzung und der Schutz des Waldes seien mit den Grünen nicht ausgeschlossen, man sei in gutem Austausch mit den Waldbauern und Bauernverbänden.
Ein weiteres Anliegen: Eine gerechte Weltwirtschaft
Ein wichtiges Anliegen neben dem globalen Klimawandel ist Kaiser auch eine gerechte Weltwirtschaft. Westliche Länder würden Pflanzen beispielsweise in Südamerika patentieren und sich daran bereichern, während die südamerikanischen Landwirte davon nichts hätten. "Das kann nicht Ziel sein. Wir müssen allen Menschen auf der Welt die Möglichkeit geben, ein gutes Leben zu führen. Und daran müssen wir arbeiten."
Für seinen Weihnachtsbaumbetrieb laufen die Arbeiten fürs kommende Weihnachtsfest schon jetzt, sagt er.