216 mutmaßliche Extremisten in NRW mit Waffenschein

Stand: 31.07.2024, 13:13 Uhr

Die freiheitlich demokratische Grundordnung ablehnen und Waffen tragen: Besonders eine Gruppe von Extremisten ist stark vertreten.

Von Thilko Gläßgen

216 Personen in NRW haben einen Waffenschein und das obwohl sie mutmaßlich Extremisten sind. Besonders besorgniserregend: Unter ihnen sind 85 mutmaßliche Reichsbürger und Selbstverwalter. Also Personen, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland ablehnen. Immer wieder fallen Reichsbürger durch Gewalttaten und Morde zum Beispiel an Polizisten auf.

Doch auch sonst haben viele Personen aus der rechtsextremen Szene einen kleinen Waffenschein oder eine Waffenbesitzkarte: Neben den 85 mutmaßlichen Reichsbürgern und Selbstverwaltern sind das 101 Personen. Darunter befindet sich auch Aufbruch Leverkusen, eine Organisation, die laut Landesverfassungsschutz mit dem ehemaligen Herausgeber der verbotenen Zeitschrift "Compact" Jürgen Elsässer zusammenarbeitet.

Neben den 186 mutmaßlichen Rechtsextremisten haben auch sieben mutmaßliche Linksextremisten, elf mutmaßliche Islamisten und zwölf weitere Extremisten das Recht, eine Waffe zu tragen.

Die Hürden, um einen Waffenschein zu entziehen, sind hoch. Grundlage dafür ist ein sogenanntes Entziehungsverfahren. Dieses muss nachweisen, dass die Person sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet, gegen den Gedanken der Völkerverständigung ist oder auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährdet. Auch die Mitgliedschaft oder das Unterstützen einer Vereinigung mit diesen Zielen kann zum Entzug der Erlaubnis führen.

Unsere Quellen:

  • LKA
  • Eigene Recherchen

Über das Thema berichten wir am 31.07.2024 u.a. in den WDR-Hörfunknachrichten.