Lügde-Untersuchungsausschuss stuft Zeugen als nicht glaubwürdig ein

Stand: 05.05.2022, 15:10 Uhr

Im Missbrauchsskandal Lügde könnte jetzt doch noch einmal gegen zwei Polizisten ermittelt werden - und zwar wegen mutmaßlicher Falschaussagen im Landtags-Untersuchungsausschuss.

Im Missbrauchsskandal Lügde besteht der Verdacht, dass zwei Polizisten vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtags falsch ausgesagt haben, es könnte staatsanwaltschaftliche Ermittlungen geben. Denn die Abgeordneten glauben, dass beide als Zeugen im Ausschuss nicht die Wahrheit gesagt haben.

Befragung zu verschwunden Beweismitteln

Nach WDR-Informationen geht es bei den mutmaßlichen Falschaussagen nochmal um den Koffer mit DVDs, der während der Lügde-Ermittlungen aus dem Gebäude der Polizei in Detmold verschwunden war.

Einer der Polizisten hatte das Material sichten sollen, er war damals noch in der Ausbildung. Der andere war sein Tutor. Sie hatten im Untersuchungsausschuss im Landtag teilweise unlogische und widersprüchliche Angaben gemacht.

Unter anderem ging es um die Frage, wer den jungen Anwärter mit der Sichtung beauftragt hatte. Dem Ausschuss sagte der junge Polizist, er könne sich nicht erinnern, der Tutor gab klar an, es nicht gewesen zu sein. Indizien ließen an dieser Darstellung jedoch Zweifel aufkommen.

Jetzt muss das NRW-Justizministerium entscheiden, ob eine Staatsanwaltschaft gegen die beiden wegen Falschaussage ermittelt.