AfD-Landtagsabgeordneter Esser soll aus der Partei fliegen

Stand: 25.08.2024, 21:15 Uhr

Weil er bei einer parteiinternen Bewerbung seinen Lebenslauf gefälscht haben soll, muss Klaus Esser wohl die AfD verlassen.

Von Christoph Ullrich

Der Landesvorstand der NRW-AfD votierte nach WDR-Informationen am Sonntagabend geschlossen für den Rauswurf des Dürener Politikers. Ein Vorstandsmitglied war bei der Sitzung nicht anwesend.

Vorwurf erfundener Abschlüsse

Anfang August war nach Recherchen der "Rheinischen Post" bekannt geworden, dass Esser bei einer Bewerbung auf einen Posten in der AfD unter anderem Hochschul-Abschlüsse erfunden haben soll.

Der 43-Jährige hatte das zunächst als "Schmutzkampagne" gegen sich bezeichnet und juristisch versucht, sich gegen die Vorwürfe zu wehren. Nach WDR-Informationen soll er intern inzwischen jedoch eingeräumt haben, dass die Vorwürfe in großen Teilen zutreffen.

Tiefer Fall eines Politikers

Das Ausschlussverfahren bedeutet einen tiefen Fall des Landtagsabgeordneten. Er galt als enger Vertrauter des AfD-Landesvorsitzenden Martin Vincentz und war sein Stellvertreter in Partei und Landtagsfraktion. Inzwischen ist Esser von allen relevanten Ämtern zurückgetreten.

Solange das Parteiauschlussverfahren noch nicht endgültig abgeschlossen ist, behält Esser seine Mitgliedsrechte in der Partei. Auch sein Landtagsmandat hat er noch nicht niedergelegt.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.8.2024 auch im WDR Hörfunk: WDR aktuell auf WDR 2 und WDR 5 ab 22 Uhr.