Bericht: Jugendkriminalität in NRW steigt

Stand: 09.01.2025, 10:00 Uhr

Die Zahl der Taten von Verdächtigen unter 21 Jahren steigt in NRW. Das geht laut "WAZ" aus einem Lagebild von Innenminister Reul hervor. Der Ressortchef zeigt sich demnach besorgt - doch der negative Trend ist nicht neu.

Die von jungen Tätern begangene Kriminalität in Nordrhein-Westfalen steigt. Das berichtet am Donnerstag die "WAZ" unter Berufung auf ein noch nicht veröffentlichtes Lagebild des Landeskriminalamts.

Anstieg im Vergleich zum Vorjahr

Die Zahl der aufgeklärten Straftaten, die von Tatverdächtigen unter 21 Jahren begangen wurden, ist dem Bericht zufolge im Jahr 2023 auf knapp 155.000 angestiegen. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022, als es 140.000 aufgeklärte Fälle waren.

Mehr als 32 Prozent der Tatverdächtigen hatten dem Zeitungsbericht nach keinen deutschen Pass. Hier sei ein starker Anstieg von mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich laut "WAZ" besorgt über die Zahlen aus dem neuen Lagebild. Zugelegt habe unter anderem auch die Täterklientel unter 14 Jahren (plus 7,4 Prozent).

Negativer Trend in der Kritik

Den Trend zu mehr jungen Tatverdächtigen hatte Minister Reul bereits bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für das betreffende Jahr vermerkt. Nun gibt es in dem Lagebild offenbar noch weitergehende Zahlen.

Die SPD-Opposition im Landtag hatte Reul, der seit 2017 im Amt ist, zuletzt mehrfach vorgeworfen, der Innenminister habe keine Antwort darauf, wie er auf den Anstieg der Kriminalität in NRW reagieren wolle.

Als jugendlich gelten Täter im Alter von 14 bis unter 18 Jahren. Kinder unter 14 Jahren sind noch nicht strafmündig. Der Begriff Heranwachsende bezeichnet Personen von 18 bis unter 21, die sowohl nach Jugendstrafrecht als auch nach allgemeinem Strafrecht verurteilt werden können.

Unsere Quellen:

  • Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung"
  • eigene Recherchen