Ende März sensibilisierte der Verfassungsschutz die Fraktionen nach dpa-Informationen in einem Brief. Hintergrund waren gefälschte CDU-E-Mails. Der Vorgang war von einem IT-Sicherheitsunternehmen öffentlich gemacht worden.
"Insgesamt zielt die Kampagne auf die Etablierung von langfristigen Zugängen zu den Netzwerken der Ziele ab, um Daten ausleiten zu können", so der Verfassungsschutz. Er empfahl den Fraktionen, ihre sogenannten Log-Daten zur Sicherheit mit den diversen Absendern der Phishing-E-Mails abzugleichen.
NRW Parteien treffen Maßnahmen
Auf Anfrage des WDR, wie sich die Parteien in NRW vor solchen Hackerangriffen schützen wollen, antwortet die CDU, dass sie viel unternehme, um sich auf solche Bedrohungen vorzubereiten. Sie folgt den Empfehlungen des BSI und ergreift Maßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Firewall und Datenverschlüsselung. "Außerdem sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter regelmäßig für das Thema Cyber-Sicherheit.”, heißt es im Statement.
Auch die Grünen in NRW legen viel Wert auf die Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. "Wir erkennen die reale Gefahr von Cyber-Angriffen, insbesondere aus dem Umfeld von Staaten wie Russland oder China". Deswegen arbeiten sie eng mit Sicherheitsbehörden und IT-Experten zusammen. Der Hackerangriff auf "einen IT-Dienstleister in NRW" hatte ihr die wachsende Bedrohung aufgezeigt.
Die SPD sieht die zunehmende Zahl von Cyber-Angriffen als ein innen- und außenpolitisches Risiko. Ihre Sicherheitsmaßnahmen werden kontinuierlich ausgebaut und "wir stehen im Austausch mit Sicherheitsbehörden, um die Lage richtig einzuschätzen."
Linke spürt nichts, FDP enthält sich
Die Partei der Linken kann keine übermäßigen Angriffe verzeichnen und vertraut auf ihren IT-Sicherheitsdienstleister: "Größere Hackerangriffe auf unsere E-Mail-Konten hatten bisher keine spürbaren Auswirkungen." Der FDP ist die Sicherheit ihrer Systeme "seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen". Jedoch möchte sie "aus Sicherheitsgründen keine konkreten Maßnahmen offenlegen." Die AfD hat bisher nicht geantwortet, nach WDR-Informationen kämpft sie momentan selber in ihrer Landesgeschäftsstelle mit technischen Problemen.