Seit 1954 gibt es den Weltkindertag. Und der hat drei Ziele:
- den Einsatz für die Rechte der Kinder
- die Förderung der Freundschaft unter Kindern und Jugendlichen
- eine Verpflichtung für Regierungen, die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) zu unterstützen.
Themen, die in jedem Land wichtig sind. Aber gefeiert wird an verschiedenen Tagen: Für die Vereinten Nationen ist der Weltkindertag am 20. November, in Deutschland wird traditionell am 20. September gefeiert, also heute. Aber es gibt nicht nur verschiedene Daten, sondern auch verschiedene Tage. Zusätzlich zum Weltkindertag gibt es auch noch den Internationalen Kindertag. Und Deutschland feiert beide.
Ursprung in der DDR
Der Internationale Kindertag am 1. Juni hat seinen Ursprung in der DDR. Er wurde vom "Weltbund der Demokratischen Jugend" ab dem Jahr 1950 als herausragendes jährliches Ereignis im Leben der Kinder eingeführt, nachdem er 1948 von der Internationalen Demokratischen Frauenföderation vorgeschlagen und 1949 festgelegt wurde.
Es gab Veranstaltungen mit Gratulationen und Geschenken von Eltern, Erzieherinnen und Erziehern. In Schulen und Kindereinrichtungen wurde der Tag mit Umzügen und Programm gefeiert.
UN-Weltkindertag folgt vier Jahre später
Im September 1954 zogen andere Länder, darunter die Bundesrepublik Deutschland, nach. Der UN-Weltkindertag wurde von der 9. Vollversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Heute wird er in mehr als 145 Staaten gefeiert, die Art und Weise und den genauen Tag konnten sich die UN-Mitgliedsstaaten selbst aussuchen. Deutschland entschied sich eben für den 20. September.
Seit der Wiedervereinigung 1990 hat Deutschland also zwei Kindertage, die bis heute einfach beide gefeiert werden, unabhängig vom Bundesland. Beide Tage, also der Internationale Kindertag am 1. Juni und der Weltkindertag am 20. September, sollen auf die Rechte und Bedürfnisse von Kindern aufmerksam machen und diese stärken.
Welche speziellen Rechte haben Kinder?
1979 beschloss die UN, dass Kinder eigene Rechte brauchen. Ihr Wohl sollte besonders geschützt werden. Ein paar Jahre später wurde dann die UN-Konvention mit 54 Regeln festgehalten: Die Unterzeichnerstaaten wurden beispielsweise dazu verpflichtet, jedes Kind vor Hunger und Armut, physischer und psychischer Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung, Folter und Drogen zu schützen.
Zudem garantiert die Konvention jedem Kind das Recht auf Staatsangehörigkeit, Religions- und Gedankenfreiheit, freie Meinungsäußerung, auf Anhörung bei Strafverfahren und in Scheidungsprozessen, auf Gleichbehandlung und Bildung, kulturelle Entfaltung und Gesundheit.
Bis heute haben mit Ausnahme der USA alle UN-Mitglieder die Kinderrechtskonvention unterschrieben. Allerdings halten sich nicht alle Länder daran, weil sie zum Beispiel nicht genug sauberes Wasser und genug Nahrung bieten können.
WDR Kinderrechtepreis 2024
Der WDR hat einen eigenen Kinderrechtepreis. Am heutigen Weltkindertag werden die Preise verliehen. 80 Bewerbungen sind allein 2024 eingegangen. Von Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen, die sich stark machen für das Recht der Kinder auf Bildung, gesunde Ernährung oder Inklusion. Die Patenschaft des WDR Kinderrechtepreises hat Comedian, Schauspielerin und Sängerin Carolin Kebekus übernommen.
Unsere Quellen:
- Deutsches Kinderhilfswerk
- Pressemittelung des Deutschen Bundestags
Die Verleihung des WDR Kinderrechtepreises wird am 20.09.2024 ab 16 Uhr in einer Live-Sondersendung im Radio auf WDR 5 übertragen.