Dort griffen maskierte und vermummte Personen die Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Stadt mit Steinen, Böllern und brennenden Einkaufswagen an, berichtete eine Sprecherin der Polizei Recklinghausen.
Eine Gruppe, in der sich auch Bürgermeister Werner Arndt (SPD) befand, sei mit Pyrotechnik beworfen worden. Verletzt wurde niemand. Vier Menschen seien festgenommen, weitere neun Personen in Gewahrsam genommen worden.
Die Situation sei bedrohlich gewesen, schilderte Arndt der "Marler Zeitung". Der Politiker zeigte sich entsetzt vom Ausmaß der Gewalt und sprach von einer "Attacke gegen diesen Staat".
Gelsenkirchen: Böller auf Passanten
In Gelsenkirchen warfen Jugendliche in der Altstadt aus einem Bus heraus Böller auf Passanten. Eine Frau wurde dabei leicht verletzt, musste aber nicht behandelt werden. Die Tatverdächtigen flüchteten, man habe Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz gegen Unbekannt gefertigt.
"In zahlreichen weiteren Fällen mussten die Beamten ausrücken, weil es zu Ruhestörungen durch Lärm kam", berichtete die Polizei weiter. Auch bei Verkehrskontrollen habe sich gezeigt, dass "nicht nur harmlose Gespenster und fröhliche Geister unterwegs" waren.
In Hagen kontrollierten die Beamten 449 Personen und sprach in 167 Fällen Platzverweise aus. Die Nacht sei überwiegend ruhig verlaufen, bilanzierte die Polizei dort.
Polizeiaufgebot wie an Karneval
In Köln waren die "Ringe" zum ersten Mal am Halloween-Abend großräumig abgesperrt. 500 Polizisten kontrollierten die Menschen an den Eingängen, ähnlich wie an den Karnevalstagen. Mit dabei: NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
Am Ende stellten sie 38 Waffen sicher, darunter 27 Messer, einen Schlagstock, eine echt aussehende Schusswaffe, einen Elektroschocker und vier Pfeffersprays. Zwei Männer wurden festgenommen. 16 weitere Personen kamen in Gewahrsam.
In Düsseldorf wurden im Rahmen der Kontrollen drei mit Haftbefehl gesuchte Personen gestellt. Einzelne Fälle von Körperverletzung, Randale oder Streitigkeiten seien mit starker polizeilicher Präsenz "abgearbeitet" worden.
Im nahegelegenen Erkrath sorgte eine Personengruppe mit rund 100 Menschen für Unruhe, sie attackierte auch Polizisten und Streifenwagen. Verletzte gab es nicht. Auch hier handelte es sich bei den Störern laut Mitteilung überwiegend um Jugendliche.
In Hagen sprachen Beamte in 167 Fällen Platzverweise aus, es sei aber überwiegend ruhig geblieben. Die Bilanz im Kreis Düren lautete: 42 Einsätze und überwiegend Ruhestörungen sowie einige Sachbeschädigungen.
Im Rhein-Kreis Neuss rückte die Polizei in der Nacht zu 51 Einsätzen aus, "herausragende Vorfälle" wurden nicht gemeldet, es sei bei Platzverweisen und einigen Anzeigen wegen Körperverletzung geblieben.
Versteckspiel mit der Polizei
Im Grenzgebiet zwischen NRW und den Niederlanden lieferten sich rund 500 Autofahrer aus der Poser- und Tuningszene ein Versteckspiel mit der Polizei. Das Treffen sollte eigentlich in Wesel stattfinden.
Als die Polizei es beendete, fuhren viele Teilnehmer in die Niederlande - und dann zwischen mehreren Städten hin und her. Gegen 1.30 Uhr löste die Polizei die Gruppe in Emmerich endgültig auf.
Süßigkeiten statt Randale
In Essen-Bergmannsfeld, wo es in der Vergangenheit häufiger zu Randale kam, organisierten die Jugendlichen vor Ort gemeinsam mit dem Jugendamt eine Halloween-Party für die Kinder im Stadtteil. Süßigkeiten und Sandwiches wurden organisiert, außerdem wurde ein Film gezeigt.
Das Ziel: Die Kinder in der Halloween-Nacht von der Straße zu holen und ihnen einen Treffpunkt zu bieten. Die Veranstaltung kam gut an: Bis zu 150 Kinder und Jugendliche nahmen an der Veranstaltung teil.
Polizei Duisburg stellt Böller sicher
In Duisburg hieß es, intensive Einsatzvorbereitung und verstärkte Sicherheitsmaßnahmen hätten sich ausgezahlt. Insgesamt gab es rund 250 Einsätze, Böller wurden sichergestellt, gegen 113 Personen Platzverweise ausgesprochen.
Der Kreis Warendorf berichtete über 36 Einsätze mit Bezug zu Halloween, alles ohne "gravierendes Ausmaß".
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei Köln
- Kreispolizeibehörde Recklinghausen
- Polizei Essen
- Verkehrsbetriebe Duisburg
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichtet der WDR am 1.11.2024 auch im Radio und Fernsehen.