Seit Jahren ist die "Spiel" ein fester Termin im Kalender vieler Spiele-Fans. Zum 40. Geburtstag zeigen 935 Aussteller aus 56 Ländern mehr als 1.700 Neuheiten in der Messe Essen. Auf einer Ausstellungsfläche so groß wie acht Fußballfelder können Spielebegeisterte sich hier an tausenden Spieltischen ausprobieren.
Die "Spiel" hat sich gewandelt: Vor 40 Jahren mit Klassikern gestartet, bietet sie heute die komplette Bandbreite von Kartenspiel über Würfel-, Strategie- und Rollenspiel alles Mögliche an, sagt die Geschäftsführerin Carol Rapp.
Nicht nur große Verlage sind in Essen dabei
Unter den fast 1.000 Ausstellern gibt es nicht nur namenhafte Spieleverlage. Auch Einzelkämpfer sind mit dabei. Einer davon ist Burkard Wigger. Er hat mit seinem Sohn zusammen das Spiel "Kanzleramt" entwickelt, ein Spiel über Politik.
Es ist eine Mischung aus "Mensch ärgere dich nicht" und "Monopoly". Entwickelt haben sie es, weil sie sich 2005 über den Auftritt des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder in der Elefantenrunde geärgert hatten.
"Wir haben uns quasi den Ärger, über das, was wir im Fernsehen gesehen haben, von der Seele geschrieben und ins Spiel designt", sagt Burkard Wigger. Er hält sein Spiel laufend aktuell, auch das 49-Euro-Ticket oder das Heizungsgesetz hat er integriert.
Gute Erfahrung mit Brettspielen im Unterricht
Spiele ausprobieren und Spaß dabei haben ist das eine. Brettspiele haben darüber hinaus aber auch noch einen pädagogischen Wert. Der Educator's Day, der am Freitag im Rahmen der Spielemesse stattfindet, richtet sich an Lehrende und Erziehende. Einen ganzen Tag lang klären Wissenschaftler darüber auf, welches Potenzial für die Bildung in Spielen stecken kann.
Gute Erfahrung hat die Arnoldschule in Bochum damit gemacht. Seit zwei Jahren gibt es dort das Pilotprojekt "Spielstarke Schule": regelmäßig stehen Brettspiele auf dem Stundenplan.
Sie bereichern den Unterricht ungemein, sagt die Lehrerin Carolina Diane: "Die sollen lernen, miteinander klarzukommen und sich an Regeln zu halten. Das ist das Schöne: Beim Spielen muss man sich immer an Regeln halten, und da fällt es ganz schnell sehr auf, wenn das nicht passiert. Und das übt man halt durch das Spielen."
Zwei Spieletrends in diesem Jahr
Die "Spiel" setzt auch immer wieder Trends in Sachen Brettspiele. In diesem Jahr sind laut der Veranstalter vor allem zwei Arten von Spielen angesagt: Spiele für zwei Personen und Spiele, in denen es um Natur und Umwelt geht.
Spielefans können sie bis Sonntag auf der Messe in Essen ausprobieren. Bis dahin werden insgesamt rund 180.000 Besucher erwartet.