Mehr als 1.000 rechte Angriffe auf Gedenkstätten seit 2019

Stand: 29.08.2024, 10:32 Uhr

Mehr als 1.000 Fälle politisch motivierter Kriminalität mit rechtem Hintergrund sind seit 2019 an deutschen Gedenkstätten registriert worden. Das haben am Donnerstag veröffentlichte Recherchen des Deutschlandfunks ergeben.

Aufgeklärt wurden weniger als zehn Prozent der Fälle. Gemessen an der Bevölkerungszahl gibt es in Thüringen die meisten rechten Angriffe auf Gedenkstätten: Pro eine Million Einwohner sind es hier 57 Straftaten, der höchste Wert unter den 16 Bundesländern. Bei den insgesamt 121 Vorfällen in Thüringen fällt auf, dass bei der Hälfte davon die Stadt Weimar als Tatort angegeben ist. Dort liegt unter anderem der historisch wohl bedeutendste Erinnerungsort in Thüringen: die KZ-Gedenkstätte Buchenwald.

Die Verwaltungen der Gedenkstätten vermuten als einen Grund für die Zunahme der Angriffe eine revisionistische Umdeutung der Nazi-Zeit durch Rechtsextreme.

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