Eine illustrierte Person schaut euphorisch und hat Prozentzeichen in den Augen. Im Hintergrund sind verschiedene Prozente und Schnäppchenpreise zu sehen.

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So macht Kaufen glücklich: Tipps für weniger Fehlkäufe

Stand: 25.11.2024, 11:52 Von WDR Glücksfunken

Von WDR

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Vermeintliche Schnäppchen bei Rabatt-Aktionen wie Black Friday oder Cyber Monday können unser Kaufverhalten stark beeinflussen. Aber lohnen sich die Rabatte wirklich und wann macht kaufen auch langfristig glücklich?

Von der Schnäppchenjagd in den Kaufrausch – Günstig Einkaufen setzt Glückshormone frei. Das fühlt sich so gut an, dass wir manchmal glatt vergessen, ob wir das gekaufte Produkt wirklich brauchen. Wie behalten wir beim Black Friday Shopping also einen klaren Kopf? Diese einfachen Tipps helfen dir, Fehlkäufe zu vermeiden!

Black Friday & Co: Wie Rabatte unser Kaufverhalten beeinflussen

"50 Prozent Rabatt nur heute!“ Rund um den Black Friday im November sehen wir solche Angebote überall. Sie sollen uns vermitteln, dass wir eine einmalige Chance haben, Geld zu sparen. Hinzu kommt, dass scheinbar alle zu dieser Zeit ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Das kann ein Gefühl des Gruppenzwangs in uns auslösen. Wer will schon derjenige sein, der den einmaligen Deal verpasst hat?

Vorsicht! Viele dieser Deals sind gar nicht so einmalig. Rabatte am Black Friday werdenmeist der Preisempfehlung des Herstellers gegenübergestellt. Diesen Preis verlangt aber kaum ein Händler. Angebliche Rabatte von 50 Prozent bedeuten also oft nur eine Ersparnis von 10 oder 20 Prozent gegenüber dem sonst üblichen Preis.

Um solche Fake Rabatte zu durchschauen, lohnt es sich, die Preisentwicklung eines Produkts über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Einige Vergleichsportale bieten genau das an. Da kannst du außerdem einen Preisalarm einstellen, um benachrichtigt zu werden, wenn ein Produkt wirklich besonders günstig angeboten wird.

Macht kaufen glücklich?

Einkaufen setzt Glückhormone wie Dopamin in uns frei, insbesondere wenn wir dabei meinen, einen guten Deal zu machen. Obwohl wir Geld ausgeben, fühlt es sich an, als bekämen wir etwas geschenkt. Dieses Gefühl hält allerdings selten lange an und es kann geradezu süchtig machen, sagt Wirtschaftspsychologin Anna Schneider von der Hochschule Trier.

Die Vorfreude auf diese eine neue Sache ist oft größer als die Freude, wenn es einmal da ist. Deshalb: "Bevor wir auf "Bestellen" klicken, hilft es sich zu fragen "Brauche ich das wirklich?" und dabei an den konkreten Nutzen im Alltag zu denken,“ sagt Anna Schneider. " Am besten schläfst du auch noch eine Nacht drüber.“ Dann ist der Kopf klarer und es ist einfacher zu erkennen, ob ein Kauf wirklich sinnvoll ist.

Teilen und Schenken macht glücklich

Manchmal kaufen wir, weil wir uns schlecht fühlen. Wir wollen uns durch ein neues Produkt besser fühlen oder denken, wir brauchen es, um zu einer bestimmten Gruppe dazuzugehören. Solche Gefühle und Motive sind laut Anna Schneider vollkommen natürlich. Deshalb irgendwelche Produkte zu kaufen, sei aber selten die Lösung.

Stattdessen empfiehlt die Psychologin Käufe, die mit unseren persönlichen Leidenschaften verbunden sind. Zubehör für ein Hobby, zum Beispiel: neue Sportschuhe oder das Häkelgarn, von dem die eine Freundin so geschwärmt hat. Solche Dinge können längerfristiges Glück in uns auslösen. So kann Kaufen glücklich machen.

Umso besser ist es, wenn wir das Gekaufte mit einem sozialen Erlebnis verbinden: Eine gemeinsame Runde laufen oder ein entspannter Häkelabend mit der besten Freundin. Auch Schenken ist eine gute Idee. Das erfüllt uns meist langanhaltender, als uns selbst etwas zu kaufen.

Auch eine Kaufentscheidung: Verzichten kann befreiend wirken

Um Fehlkäufe zu vermeiden, kann es helfen, Produkte erst mal in einer Wunschliste zu sammeln. Wenn uns eins der Produkte davon auch Wochen später noch gefällt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es uns auch wirklich glücklich machen wird.

Merken wir stattdessen, dass wir gar nicht mehr wissen, warum wir dieses Produkt mal so interessant fanden, kann es richtig befreiend sein, es davon zu streichen. Eine sogenannte F*ck-it-Liste funktioniert genauso: Statt aufzuschreiben, was du noch alles brauchst, um glücklich zu sein, schreibst du auf, was du dafür alles nicht (mehr) brauchst.

Umwelt schonen und tauschen anstatt zu kaufen

Laut einer internationalen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC werden am Black Friday vor allem elektronische Geräte und Kleidung gekauft – beides Produkte, die in der Herstellung sehr ressourcenintensiv sind und sich eigentlich auch gut aus zweiter Hand kaufen lassen.

Wie wär’s also, du nimmst den Black Friday zum Anlass für eine gemütliche Tauschparty mit deinen Friends? Das ist günstiger als jeder Rabatt und so werden deine Schränke auch nicht noch voller.

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