Streetart ist für alle da. Sie ist umsonst und jeder Künstler sein eigener Kurator. Seit einigen Jahren haben sich aber auch in ganz NRW kuratierte Festivals etabliert. Das bekannteste ist das "CityLeaks Urban Art Festival" in Köln, das alle zwei Jahre stattfindet. Die vierte Ausgabe ist am 24. September zu Ende gegangen. "Wir kuratieren das Festival meist nicht als Dekoration für die Stadt, sondern wir suchen bewusst politische Künstler aus, Künstler, die auch mal schwierige Themen an die Wand bringen", sagt Festivalleiterin Iren Tonoian. Bis heute in Erinnerung geblieben ist der belgische Künstler ROA, der 2011 einen abgezogenen Hasen auf eine Hauswand in Köln-Ehrenfeld malte. Die Anwohner waren über das Bild empört. Mittlerweile haben sie es akzeptiert und Hausbesitzer Paolo Alimonta ist sogar richtig stolz darauf.
Das Düsseldorfer Festival "40 Grad Urban Art" hat in diesem Jahr einen ganzen Platz in ein Kunstwerk verwandelt: den Kamper Acker im Stadtteil Holthausen, 1300 Quadratmeter Asphalt. Und die Anwohner haben mitgemacht, freut sich Klaus Klinger, Mitorganisator des Festivals, der selbst seit 40 Jahren Häuser bemalt. "Wir haben viele Workshops und Veranstaltungen gemacht, um die Holthausener einzubeziehen."
Das Festival "Transurban" findet gleich in mehreren NRW-Städten statt: Nach Dortmund, Essen, Düsseldorf und Köln stehen jetzt Hagen (bis zum 8. Oktober) und Bochum (vom 10. bis zum 28. Oktober) auf dem Programm. Und weil Streetart vergänglich ist, hat "Transurban" begonnen, ein NRW-weites Archiv aufzubauen. Es wird digital und analog (in einem Container, der von Ort zu Ort reist) zugänglich sein.