Unser Programm im Februar

Stand: 20.01.2025, 16:34 Uhr

Im Februar lassen wir ukrainische Frauen ihre Perspektive auf den Krieg erzählen. Wir begeben uns auf Spurensuche und fragen, wie es dazu kam, dass die junge, lebenslustige Aynur Hatun Sürücü von ihrem Bruder in Berlin auf offener Straße erschossen wurde. Und wir erinnern an die "Nacht von Hanau", in der ein deutscher Rechtsextremist vor fünf Jahren neun junge Menschen ermordete.

Stimmen aus dem Krieg – Ukraine 2022

Eine junge Frau schaut lächelnd aus einer Tür | Bildquelle: WDR/Looksfilm/Steffen Junghans

Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Ukrainische Männer unter 60 Jahren durften das Land nicht mehr verlassen. Viele Frauen sind mit ihren Kindern geflohen, andere blieben – während die Männer an die Front gingen. Ein Jahr lang ist das Filmteam durch die Ukraine und andere Länder Europas gereist und hat ukrainische Frauen ihre Geschichten erzählen lassen. Von dem, was sie erleben und erleiden – die weibliche Perspektive. Der Film zeigt das Panorama eines Krieges, der weiter vor unserer Haustür tobt.
Ein Film von David Bolten, Redaktion: Jutta Krug


Nur eine Frau

Die Schauspielerin Almila Bagriacik in der Rolle der Aynur | Bildquelle: WDR/Mathias Bothor

Als Aynur Hatun Sürücü am 7. Februar 2005 in Berlin am hellichten Tag auf offener Straße von ihrem Bruder erschossen wurde, ging ein Aufschrei durch die Republik. Regisseurin Sherry Hormann erzählt in ihrem dokumentarischen Spielfilm die Geschichte Aynurs. Die junge deutsche Frau mit türkisch-kurdischen Wurzeln liebt das Leben und weiß genau, wie sie es leben möchte. Sie entflieht der Gewalt in ihrer Ehe und lässt sich auch von ihrer Familie nicht vorschreiben, was sie tun soll. Der Film basiert auf Recherchen in ihrem persönlichen Umfeld, Gesprächen mit der Familie, Freundinnen und Freunden Aynurs und den Tätern. Es entsteht ein authentisches Bild einer mutigen jungen Frau, die darum kämpft, selbstbestimmt leben zu können.
Ein Film von Sherry Hormann | Redaktion WDR: Christiane Hinz

Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen 

Eine Kerze steht auf der Straße, daneben liegt eine Rose | Bildquelle: WDR/HR/Marcin Wierzchowski

Der Anschlag von Hanau jährt sich am 19. Februar zum fünften Mal. Der Mörder kam aus der Nachbarschaft: Er erschoss neun junge Menschen aus rassistischen Motiven. Autor Marcin Wierzchowski recherchierte direkt nach dem Anschlag vor Ort und hat über viele Monate hinweg die Angehörigen der Opfer begleitet. Sie berichten, wie sie die Tatnacht und die Monate danach erlebt haben. Sie wehren sich gegen die Logik des Täters, der sie zu Fremden in ihrer eigenen Heimat machen wollte. Seitdem kämpfen sie um das Andenken der Opfer und um die Aufklärung des Geschehenen. Und sie stellen viele drängende Fragen zur Tatnacht und zum Täter, die ihnen bislang niemand beantworten wollte. 
Ein Film von Marcin Wierzchowski, Redaktion WDR: Jutta Krug

Hanau – Einsatz in der Terrornacht

Ein Polizeibeamter sitzt in einem Büro, vor ihm Kameras und Mikrofone | Bildquelle: WDR/HR

Am Abend des 19. Februar 2020 erschoss der 43-jährige deutsche Rechtsextremist Tobias R. an mehreren Tatorten in Hanau innerhalb von sechs Minuten neun Frauen und Männer mit Migrationshintergrund. Die Einsatzkräfte in der Terrornacht von Hanau sind mit massiven Vorwürfen durch die Angehörigen der Opfer konfrontiert: Der Notruf war nicht besetzt, Erste Hilfe wurde zu spät geleistet, der Täter zu spät verfolgt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Hanauer Polizei. In diesem Film  äußern sich Sanitäter, Rettungskräfte und die Polizei erstmals zu den Vorwürfen. 
Ein Film von Diana Deutschle und Julia Klüssendorf, Redaktion WDR: Jutta Krug