Tipps zu Zucchini und Kürbis

Stand: 05.09.2022, 06:00 Uhr

Garten-Expertin Uta Grünwald gibt Tipps zur Ernte und Lagerung von Kürbissen und Zucchini und erklärt, wann der richtige Erntezeitpunkt ist, wie die Früchte richtig von der Pflanze getrennt werden und echter und falscher Mehltau mit natürlichen Mitteln bekämpft wird.

Kürbis

Es gibt Sommer- und Winterkürbisse. Für den richtigen Erntezeitpunkt macht man die sogenannte Reifeprüfung: Gibt es beim Klopftest einen hohlen Wiederhall, ist die Frucht reif. Reife Früchte haben eine glatte und harte Schale. Der Fruchtstiel ist verholzt und verkorkt. Zugunsten des Reifeprozesses der Früchte, sollte man lange Arme im Spätsommer einkürzen. Sommerkürbisse werden früher geerntet und haben eine zarte, essbare Schale (Patisson, Baby Boo, Rondinis) Winterkürbisse sind klassische Speisekürbisse und haben eine harte, in der Regel nicht essbare Schale. Sie werden im Herbst geerntet. Dazu gehören Moschus, Butternut, Hokkaido.

Lagerung Sommerkürbisse

Sie schmecken jung und früh geerntet am besten und haben eine kürzere Lagerzeit als Winterkürbisse (1-2 Wochen im Kühlschrank). Ein Einfrieren der Früchte ist möglich: dazu in Stücke schneiden, kurz in heißem Wasser blanchieren, mit kaltem Wasser abschrecken und einfrieren. Dann sind sie vier Monate haltbar.

Lagerung Winterkürbisse

Ausgereifte Kürbisse sind je nach Sorte zwei bis acht Monate lagerfähig (Hokkaido z.B. sechs Monate, Moschus-Kürbis bis 12 Monate). Wichtig ist die vollständige Reife: Sofern die Frucht noch Feuchtigkeit enthält, existiert ein Risiko auf Fäulnisentwicklung. Es ist möglich, den Kürbis nachreifen zu lassen: an einem hellen Ort bei mindestens 20 Grad, 2-3 Wochen. Die Lagerstätte für den ausgereiften Kürbis beträgt 12 bis 17 Grad an einem dunklen, trockenen und gut durchlüfteten Ort. Legen Sie die Früchte auf Holzregale oder hängen Sie die Früchte in Netze, um Druckstellen zu vermeiden. Angeschnittene Kürbisse sind drei bis vier Tage im Kühlfach haltbar.

Zucchini

Junge Zucchini sind am aromatischsten. | Bildquelle: pa

Ernte: Die kleinen, jungen Früchte sind am aromatischsten und haben weniger Kerne. Die Schale verhärtet mit dem Wachstum und die Frucht bildet mehr Bitterstoffe aus. Der korrekte Ernteschnitt erfolgt am Fruchtansatz. Dazu mit einem scharfen Messer die Frucht abschneiden, sonst kann der Fruchttrieb verletzt werden und Krankheitserreger haben es leichter, die Pflanze zu befallen.

Echter und falscher Mehltau

Echter und falscher Mehltau entstehen durch Pilzsporen, die sogenannten Schlauchpilze. Beide sind hartnäckig und sollten bekämpft werden.

Echter Mehltau = Schönwetterpilz

Echter Mehltau ist ein weißer Belag, der sich punktartig oder flächig auf der Oberseite der Pflanzenblätter niederlässt. Seine Sporen können nur auf lebenden Pflanzen überdauern, daher ist die Bekämpfung deutlich einfacher als bei falschem Mehltau. Reiben Sie die weißen Flecken ab und entfernen Sie bei starkem Befall ggf. Blätter oder ganze Pflanzenteile. Eine vorbeugende und akute Behandlung erfolgt mit einer Milchlauge oder einer Lauge aus Rapsöl, Wasser und Backpulver. Der echter Mehltau befällt gerne Zucchinipflanzen, Kürbisse, Gurkenpflanzen und Erbsen.

Falscher Mehltau liebt feuchtes Klima

Das Merkmal des echten Mehltaus ist eine Fleckenbildung an der Unterseite der Blätter, die sich auf Stängel und Früchte ausbreitet. Die Pilzsporen dringen in das Blatt ein und schwächen die Pflanze von innen heraus. Der Befall muss bekämpft werden, sonst geht die Pflanze mitsamt den Früchten ein. Die Pilzsporen des falschen Mehltaus bilden zum Saisonende gerne Dauerkörper, die im Frühjahr für neuen Befall sorgen. Der falsche Mehltau befällt oft Radieschen, Salate, Erbsen, Kohlpflanzen und Spinat.

Natürliche Abwehr von Mehltau

Tragen Sie eine Milch-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:5 regelmäßig und wiederholend mit einer Sprühflasche auf.
Bei starkem Befall eignet sich eine Mischung aus Backpulver, Rapsöl und Wasser: Dazu werden drei Packungen Backpulver auf fünf Liter Wasser und 3-4 EL Öl gegeben. Das im Öl enthaltene Lecithin gilt als wichtiges Abwehr- und Pflanzenschutzmittel.

Prävention

Wählen Sie luftige und sonnige Standorte für die Pflanzen und bepflanzen Sie nicht zu eng. Stauhitze und zu dichtes Blätterkleid sollte vermieden werden. Gießen Sie die Kürbisse und Zucchini nur im Wurzelbereich.