„Als günstig gilt, wenn man nicht mehr als 60 Euro im Jahr für die Kontoführung bezahlt“, sagt Heike Nicodemus von Stiftung Warentest. „Das sind fünf Euro im Monat.“ Und das trifft im aktuellen Test immerhin auf noch 74 Kontomodelle zu. Im Vorjahr waren es 79.
Der aktuelle Vergleich zeigt aber auch: Die Zahl der teuren Konten, die über 100 Euro im Jahr kosten, ist sehr viel höher. „Der Durchschnitt von allen 460 untersuchten Kontomodellen liegt bei 117 Euro pro Jahr“, sagt Heike Nicodemus. Und in extremen Fälle kostete das Konto für den Test-Modellkunden sogar mehr als 300 Euro im Jahr.
Ein Wechsel kann sich also durchaus lohnen.
Welches Konto passt zu mir?
Der erste Tipp: „Wer ein passendes Konto sucht, sollte nicht nur den Grundpreis als Maßstab nehmen“, rät Heiko Nicodemus. Denn der Gesamtpreis setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen – etwa den Kosten für die Girocard oder Buchungen wie Überweisung, Daueraufträge, Last- und Gutschriften.
So kann ein Konto etwa einen niedrigen Grundpreis haben und trotzdem am Ende teuer werden. Zum Beispiel, wenn der Kunde viele Überweisungen macht – und ein Kontomodell hat, in dem er jede Buchung einzeln zahlt. Für ihn wäre ein Konto mit einem höheren Grundpreis dafür aber einer Flatrate für alle Buchungen günstiger.
Fragen sollte man sich zudem: „Was erwarte ich von meiner Bank?“ Bei den neun Gratis-Konten handele es sich bis auf eine Ausnahme um Direkt- oder überregionale Banken. Wer aber Wert auf persönliche Beratung lege oder ungern Online-Banking mache, sei bei einer Direktbank womöglich nicht gut aufgehoben, sagt Nicodemus. „Kostenlosigkeit ist also nicht alles.“