Energiepreise steigen – Was kann ich tun?

Stand: 18.12.2023, 06:00 Uhr

Die Bundesregierung hat eine Lösung für den Haushalt 2024 gefunden. Die Preise für Strom-, Gas und Heizöl werden vermutlich teurer – auch das Tanken ist betroffen. Sebastian Moritz aus der WDR-Wirtschaftsredaktion erklärt, worauf sie achten müssen.

Nach langem Ringen hat die Bundesregierung den Streit um den Haushalt 2024 gelöst. So soll die Schuldenbremse 2024 eingehalten - und an Zukunftsinvestitionen festgehalten werden. Das Geld dafür soll über massive Einsparungen und höhere Einnahmen reinkommen. Zwar sind viele Details noch offen, aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass es im Alltag für viele Menschen teurer wird. Auch beim Thema Energie. Dazu gehören Strom-, Gas und Heizöl – und auch das Tanken wird teurer.

Gas- und Ölpreise steigen

Wer mit Gas oder Öl heizt, wird im kommenden Jahr voraussichtlich mehr zahlen müssen. Denn der CO2-Preis wird stärker angehoben als bislang geplant. Er wird auf jede Tonne ausgestoßenes CO2 fällig und soll dafür sorgen, dass die klimaschädlichen Energieformen durch höhere Preise nach und nach unattraktiver werden.

Derzeit beträgt der Preis 30 Euro pro Tonne. Ab 2024 soll er nun bei 45 Euro statt der bislang geplanten 40 Euro liegen.

Öl- und Gaspreise werden nächstes Jahr steigen. | Bildquelle: Chromorange / newspixx vario images

Das Vergleichsportal Check24 hat durchgerechnet, was das für einen Musterhaushalt mit Gasheizung und einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet. Die Mehrkosten liegen demnach bei rund 20 Euro pro Jahr. Hinzu kommen 40 Euro, die sowie schon durch den höheren CO2-Preis fällig geworden wären. Insgesamt wird für den Musterhaushalt mit 370 Euro beziehungsweise 17 Prozent höheren Gaskosten in 2024 gerechnet. Denn: Auch der zuletzt reduzierte Mehrwertsteuersatz wird ab März wieder auf dem normalen Niveau liegen.

Auch für das Heizöl gilt der höhere CO2-Preis. Das Vergleichsportal Verivox geht für den Anstieg von 30 auf 45 Euro je Tonne Kohlendioxid von jährlichen Mehrkosten in Höhe von 96 Euro aus - für einen Musterhaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch.

An den Zapfsäulen wird es auch teurer

Die stärkere Anhebung des CO2-Preises wird sich voraussichtlich auch beim Spritpreis bemerkbar machen. So hat der ADAC ausgerechnet, dass ein Liter Benzin durch die heutigen Beschlüsse um 1,4 Cent verteuert wird. Insgesamt erhöhe sich der Literpreis einschließlich der bereits beschlossenen Anhebung des CO2-Preises von 2023 auf 2024 um rund 4,3 Cent.

Diesel-Fahrer müssen laut dem ADAC mit zusätzlichen 1,6 Cent gegenüber den ursprünglichen Planungen rechnen. Insgesamt dürfte sich der Liter Diesel damit um rund 4,7 Cent gegenüber 2023 verteuern.

Netztentgelt auf der Stromrechnung steigt

Auch das Netzentgelt wird 2024 steigen. | Bildquelle: dpa/Jens Kalaene

Beim Strompreis werden sich Änderungen bei den Netzentgelten bemerkbar machen. Diese sind ein Bestandteil des Strompreises und finanzieren das Stromnetz. Eigentlich sollte es 2024 einen milliardenschweren Zuschuss aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds geben. Doch der fällt nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nun weg. Die Folge: Das Netzentgelt auf der Stromrechnung wird steigen.

Die Übertragungsnetzbetreiber haben das am Mittwoch bereits angekündigt. Demnach betragen die finalen Übertragungsnetzentgelte im Jahr 2024 im Mittel 6,43 Cent pro Kilowattstunde. Im laufenden Jahr lagen sie aufgrund des vom Bund gewährten Zuschusses bei 3,12 Cent.

Das Unternehmen 50Hertz, ein Betreiber der Stromautobahnen, schätzt, dass es für einen Haushaltskunden mit durchschnittlichem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr Mehrkosten von rund 60 Euro geben wird.