Die aus Holz gedrechselten Räuchermännchen, wie wir sie heute kennen, wurden um 1830 von erzgebirgischen Spielzeugmachern entwickelt. Die "Raachermannel", so heißen sie im einheimischen Dialekt, gehören dort seitdem zur Weihnachtstradition wie der Christbaum. Dass sich daraus eine bis heute bestehende traditionelle Handwerkskunst entwickelte, war auch dem Niedergang des Bergbaus durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert geschuldet. Viele Bergleute wechselten vom Stollen ins Holzhandwerk. Aus diesem Grund sind Bergleute neben Weihnachtsmann und anderen Alltagsfiguren dieser Zeit beliebte Räucherfiguren. Vor allem in Seiffen und Olbernhau spezialisierten sich die Manufakturen darauf, Spielzeuge und Figuren aus Holz zu drechseln.
In der DDR wurde der Räuchermann aus dem Erzgebirge zum Weltbürger, Exportschlager und Devisenbringer. Der Volksmund sprach sogar von der „Seiffener Währung", mit der man schon mal einen Trabi-Reifen kriegen konnte oder etwas Besonderes für die Weihnachtstafel, was es so nicht zu kaufen gab.
Tipp: Seiffener Weihnacht vom 29.11. - 22.12.2024
Extraschön – Die Mettenschicht
Das Weihnachtsland Erzgebirge kennt Traditionen, die nicht überall bekannt sind – und teilt sie gerne mit seinen Besuchern. So etwa die Mettenschichten: Die letzte unter Tage gefahrene Schicht vor Weihnachten ist zugleich Jahresabschlussfeier der Bergleute – und wird gebührend gefeiert.