- Sendehinweis: Doku am Freitag | 13. August 2016, 16.00 - 16.45 Uhr | WDR
Als Deutschland in Trümmern lag und die Besatzer die Entscheidungen trafen, setzten sie unser Bindestrichland mit den zwei Himmelsrichtungen im Namen in die Welt: Nordrhein-Westfalen. Ein Land, das es vorher nie gegeben hat. Im August 2016 feiert das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands seinen 70. Geburtstag.
Reinbuttern statt rausholen: Die Zerstörungen an Rhein und Ruhr waren größer, als die Briten sich vorgestellt hatten. Wie sollten sie hier die Reparationswünsche aller Alliierten befriedigen?
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Aber: Wie macht man so etwas? Wie erfindet man ein Bundesland? Warum greift man nicht auf das zurück, was es schon gibt? Was hat man sich dabei gedacht? Und: Hätte es dann nicht auch ganz anders kommen können?
Die Beteiligten (Fotogalerie)
Studenten der Uni Düsseldorf wollten es genau wissen – und gingen auf Spurensuche. Zurück ins Jahr 1946. Sie wälzten Fotos und Dokumente, suchten in Akten und Archiven und begleiteten das WDR-Team auf Interview-Tour nach London und Paris.
Hier begann die Recherche: Die Studenten in ihrer "Ermittlungszentrale" in der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität (vlnr: Anne Derksen, Christopher Mastalerz, Maximilian Paus, Marie Theres Derksen, Rik Derksen, David Pogatzki).
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Überholte Pläne
1945 bestimmen - wie nach jedem Krieg - die Sieger, was mit Deutschland geschieht. Man hat Pläne – aber dann sind die Bedingungen vor Ort ganz anders, als man sich dachte. So auch nach dem Krieg im Rheinland und Westfalen.
Ein Brite notiert, das Ruhrgebiet sei der "größte Schutthaufen, den die Welt je gesehen hat". In Düsseldorf übernehmen die Briten das Kommando. Die Stadt wird zur Machtzentrale der britischen Besatzungsmacht im westlichen Rheinland. Und jetzt? Was soll mit den Menschen, den Trümmerwüsten der Städte und der zerstörten Industrie an Rhein und Ruhr geschehen? Die Infrastruktur ist zusammengebrochen, es wird geplündert, und Millionen von Flüchtlingen kommen hinzu. Und die Sieger müssen sich um all das kümmern. Haben sie einen Plan? Ja – aber jede Besatzungsmacht hat einen anderen …
1945 bestimmen - wie nach jedem Krieg - die Sieger, was mit Deutschland geschieht. Haben sie einen Plan? Ja – aber jede der Besatzungsmächte einen anderen …
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Die Franzosen hatten eigene Vorstellungen, wie es an Rhein und Ruhr nun weitergehen sollte. Und auch die Sowjets stellten Forderungen. Die Briten entwickelten schließlich einen geheimen Plan, und nannten ihn "Operation Marriage", "Operation Hochzeit". NRW ist eine britische Erfolgsgeschichte. Doch es hätte alles auch ganz anders kommen können ...
Ein Film von Nina Koshofer
Redaktion: Gudrun Wolter
Literatur:
Rolf Steininger: "Ein neues Land an Rhein und Ruhr - Die Entstehungsgeschichte Nordrhein-Westfalens 1945/46"
Verlag Kohlhammer, 2016
Neu aufgelegter und ergänzter Klassiker - das Buch zum Thema.
Christoph Nonn: "Geschichte Nordrhein-Westfalens"
Beck´sche Reihe, 2009
Kürzerer Überblick, der bis zu den Kelten zurückgeht und die Geschichte NRWs bis in die Gegenwart darstellt.
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- Die Landeszentrale für Politische Bildung NRW bietet ein großes Angebot zum NRW-Jubiläum. | mehr
- Geschichte des Landes NRW - Webangebot der NRW-Landesregierung | mehr
- Wichtige britische Dokumente als Faksimile - zusammengestellt von Rolf Steininger | mehr
- Übersetzung der britischen Dokumente - zusammengestellt von Rolf Steininger | mehr
- Webseite des Historikers Rolf Steininger | mehr
- Webseite des Historikers Christopher Knowles (engl.) | mehr
- Website zu Literatur und Film in der britischen und der amerikanischen Besatzungszone (engl.) | mehr
- Konferenz zum Thema "britische Besatzungszeit" mit interessanten Links und Filmtipps (engl.) | mehr