Dompropst Manfred Grothe, der derzeit als Weihbischof in Paderborn tätig ist, soll die Geschäfte in Limburg bis zur Berufung eines Nachfolgers führen. Das wurde am Mittwoch (26.03.2014) in Rom, Limburg und Paderborn bekannt gegeben. Als apostolischer Administrator ist er direkt vom Papst eingesetzt und hat weitreichende Befugnisse in wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Fragen des Bistums.
Bis zur Wahl eines Nachfolgers von Franz-Peter Tebartz-van Elst, der am Mittwoch seinen Rücktritt als Limburger Bischof bekannt gab, dürfte mindestens ein Jahr vergehen. Grothe selbst wird die Nachfolge nicht antreten können: Mit 74 Jahren nähert er sich der Altersgrenze und wird voraussichtlich im kommenden Jahr in Ruhestand gehen.
Grothe gilt als Finanzexperte
Grothe gilt als Finanzexperte unter den deutschen Bischöfen. Er wurde im vergangenen Herbst als Leiter der Prüfungskommission zu möglichen Verfehlungen rund um Bauprojekte im Bistum Limburg eingesetzt. Ihre Aufgabe war es, Kosten, Finanzierung und Entscheidungswege rund um die Bauprojekte auf dem Limburger Domberg zu klären. Vor wenigen Wochen wurde der Prüfbericht der Kommission an Papst Franziskus übergeben. Was in ihm steht, ist öffentlich noch nicht bekannt.
"Das Bistum wieder auf einen guten Weg bringen"
WDR-Religionsexperte Theo Dierkes sieht Grothes Berufung als deutliches Zeichen: "Er ist der beste Mann, um das Bistum wirtschaftlich wieder auf einen guten Weg zu bringen und die dortige Verwaltung zu strukturieren." Es sei davon auszugehen, dass Grothe die bistumsinternen Kontrollmechanismen, die von Tebarz-van-Elst außer Kraft gesetzt worden waren, wieder einführen werde.
Die Entscheidung, Weihbischof Grothe zum Apostolischen Administrator des Bistums Limburg zu ernennen, sei "ein großer Vertrauensbeweis" von Papst Franziskus und ehre die Kirche von Paderborn, sagte Paderborns Erzbischof Hans-Josef Becker: "Ich bin mir sicher, dass Weihbischof Grothe der Kirche von Limburg auf der jetzt beginnenden Wegetappe ein guter Begleiter sein wird."