Die Polizei zählte lediglich rund 30 Demonstranten, die sich am Donnerstag (19.08.10) auf dem Burgplatz versammelt hatten. Die Duisburger Bürgerin, die die Demonstration angemeldet hatte, hatte mit 1.500 bis 2.000 Teilnehmern gerechnet. Sie verlangt eine Gedenkstätte für die Loveparade-Opfer direkt an der Rampe vor dem Tunnel in der Karl-Lehr-Straße, dem Zugang zum Loveparade-Gelände am alten Güterbahnhof. Wie Kulturdezernent Karl Janssen unabhängig von der Demonstration sagte, soll am Rampenaufgang eine Bronzetafel mit der Aufschrift "Duisburg trauert um die Opfer der Loveparade 2010" angebracht werden. Zur Frage einer Gedenkstätte an dieser Stelle äußerte er sich zurückhaltend - das Gelände, wo es am 24. Juli zu dem Unglück mit 21 Toten kam, wurde jüngst verkauft. Zwar liegen derzeit alle Nutzungspläne auf Eis, doch in Zukunft könnte dort gebaut werden.
Bereits am Dienstag (17.08.10) hatte der Duisburger "Bürgerkreis Gedenken" mitgeteilt, der geplante Gedenk-Kubus mit den gesammelten Trauergaben von der Unglücksstelle solle an der Rampe zum alten Güterbahnhof aufgestellt werden. Zuvor war der Innenhafen als Standort im Gespräch gewesen. Im Fundament der Gedenkstätte könnten später die vier im Tunnel entstandenen Kondolenzbücher Platz finden. Die Bücher wurden am Donnerstag vorübergehend zur Aufbewahrung an das Duisburger Stadtarchiv übergeben.
Grüne uneins über OB-Abwahl
Unterdessen streiten die Duisburger Grünen weiter über die Haltung der Fraktion zum umstrittenen Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU). Während die beiden Stadtratsmitglieder Doris Janicki und Dieter Kantel die Entscheidung über eine Abwahl Sauerlands offen halten wollen, fordern die übrigen Ratsmitglieder ein schnelles Ende von Sauerlands Amtszeit. Zwei Grünen-Ortsverbände haben deshalb bereits ein Parteischiedsgerichtsverfahren gegen Janicki und Kantel beantragt, da diese sich nicht an Absprachen gehalten hätten. Da noch viele Parteimitglieder im Urlaub seien, soll jedoch zuerst versucht werden, den Streit zu schlichten, erklärte eine Sprecherin am Donnerstag.
Medienberater beendet Zusammenarbeit
Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass der frühere Düsseldorfer "Focus"-Korrespondent Karl-Heinz Steinkühler seinen Job als Medienberater der Stadt wieder beendet hat. Die Düsseldorfer Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek bestätigte entsprechende Medienberichte, allerdings ohne Steinkühler namentlich zu erwähnen. Dessen nur einige Tage währende Tätigkeit als Medienberater war erst kürzlich bekanntgeworden. Nach Zeitungsberichten soll die mangelnde Offenheit der Stadtspitze gegenüber Steinkühlers Agentur die Ursache für das Ende der Zusammenarbeit gewesen sein. Die Stadt und Steinkühler selbst wollten sich nicht dazu äußern. Die Schuldfrage nach der Loveparade-Katastrophe ist noch ungeklärt.