Er ist so etwas wie der Schnellweg durchs Ruhrgebiet für Schiffe. Mit seinen 45 Kilometern verbindet er den Duisburger Hafen mit dem westdeutschen Kanalnetz. Sieben Staustufen überbrücken das Ost-West-Gefälle von mehr als 30 Metern. Der Rhein-Herne-Kanal ist aber seit knapp 100 Jahren nicht nur ein imposantes Bauwerk, sondern zugleich Lebensmittelpunkt für die Menschen im Ruhrgebiet.
Leben und Arbeit am Kanal
Seit seinen Anfängen sind die Menschen mit dem Kanal verbunden. Sie haben ihn gebaut, die Lastkähne, die auf ihm fahren, gelöscht oder beladen und an seinen Ufern ihre Freizeit verbracht. Vieles davon wurde im Bild festgehalten, als Film oder Foto. Genau diese Erinnerungsstücke an das Leben mit dem Kanal sucht der Kulturkanal. Ein Kunstprojekt wurde zum Kulturhauptstadtsjahr 2010 ins Leben gerufen und anlässlich des Jubliäums der Wasserstraße reaktiviert.
Der Kanal in Bildern und Filmen
Mit den Fotos soll das Leben am Kanal dokumentiert werden, unter anderem auf großen Plakatwänden, die entlang der Wasserstraße geplant sind. Interessiert ist Projektleiterin Birgit Diermann vor allem an Aufnahmen, die noch in Kellern oder auf Dachböden schlummern. "Der große Fisch, den Opa in Herne fing, oder das schöne Sonntagskleid der Oma, das sie beim Spaziergang am Ufer trug."
Freier Eintritt
Für sein Projekt hat der Kulturkanal mit WDR Digit, dem Archiv des analogen Alltags, einen idealen Partner gefunden. Das Team wird helfen, die Schätze auf Fotopapier und Zelluloid zu heben. Nach dem Digitalisieren bekommen die Besitzer ihre Originalaufnahmen und eine digitale Fassung auf einem USB-Stick zurück. Willkommen sind nicht nur Dias und Fotos, sondern auch Super-8-Filme und analoge Videos. Bei drei Vor-Ort-Terminen haben Sie die Gelegenheit, ihr Material direkt zu übergeben. Dabei ist der Eintritt in die Museen frei und Sie können an einer Verlosung teilnehmen, bei der exklusive Fahrten auf dem Kanal und Schleusenführungen zu gewinnen sind.