Jenny Nitschmann ist froh, dass sie genügend Platz für ihre vierbeinigen Pflegekinder hat. Zusammen mit ihrem Freund hat sie einen Hof in Hennef-Rot zu einem pferdewirtschaftlichen Betrieb umgewandelt. Dort lebt die kleine Shetty-Herde nun und genießt vollen Service rund um die Uhr. "Das ist eine Intensivkur", lächelt die Pferdefreundin. Denn normalerweise sind Fohlen bis zum achten Lebensmonat bei ihren Müttern. Doch die geretteten Baby-Ponys sind alle wesentlich jünger. Dehalb rührt Jenny Nitschmann zusammen mit ihrer Freundin Maren Jürgens mehrfach am Tag eine Stuten-Ersatzmilch an. Die Ponys trinken kräftig, sagen die Frauen.
Kölnerin kaufte Ponys frei
Als Tierschützer 50 Ponys von dem Schlacht-Transport freikauften, übernahm die Kölnerin Alicia Breuer die acht Ponyfohlen. Sie gab sie auf dem Hennefer Hof in Pflege. Zusammen mit 450 anderen Pferden und Ponys sollten sie nach Italien transportiert werden - zur "Tierverwertung", wie die Kölnerin den Händler zitiert. Einige Pferde sollten illegal zum Schlachter gefahren werden. Denn: Nur vier Tiere hatten den ordnungsgemäßen Equidenpass, der seit dem Jahr 2010 für alle Pferde Pflicht ist.
Tierarztkosten summieren sich
Fast alle Ponys sind krank. Sie stehen unter Quarantäne, damit sich keine anderen Pferde anstecken. Alle zwei Tage kommt der Tierarzt. Alleine für einen kleinen Hengst summieren sich die Tierarztkosten bereits auf mehrere tausend Euro. Aber die Kosten und Mühen scheinen sich zu lohnen. Den Fohlen geht es langsam besser. Alicia Breuer will die Shettland-Ponys später weder verkaufen noch in gute Hände abgeben. "Sie sollen hier bleiben und ein schönes Leben haben", sagt sie.