Burnout

Stand: 19.01.2024, 16:00 Uhr

Wenn Stress zu viel wird, wir nicht schaffen, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und die ersten Alarmsignale unseres Körpers zu lange ignorieren, dann kann Burnout die Folge sein.

Wenn Stress zu viel wird, wir nicht schaffen, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und die ersten Alarmsignale unseres Körpers zu lange ignorieren, dann kann Burn-out die Folge sein. Antriebslosigkeit, Müdigkeit, das Gefühl einer inneren Leere, einfach nicht mehr zu können, eine emotionale Erschöpfung – dies alles sind Symptome, die dazu führen, dass wir uns ausgebrannt fühlen. Dem Burn-out-Syndrom liegt ein chronischer, körperlicher und seelischer Überlastungszustand zugrunde. Das Phänomen des Burn-out-Syndroms wurde erstmals 1974 beschrieben, durch den deutsch-amerikanischen Psychologen und Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger.
Die Beschwerden können jeden treffen. Besonders gefährdet sind Menschen, die beruflich sehr engagiert sind, viel leisten, aber wenig Anerkennung erfahren. Diese Dysbalance kann zur Erschöpfung führen.

Wenn Betroffene die ersten Symptome bemerken, gehen sie in der Regel zunächst zu ihrem Hausarzt. Gibt es keine körperliche Ursache, folgt erst in einem der nächsten Schritte eine Überweisung an einen Psychologischen Psychotherapeuten oder einen Mediziner mit den Fachgebieten Psychosomatik, Psychotherapie oder Psychiatrie. Der Weg bis dahin ist häufig ein langer, denn oftmals wollen Betroffene sich die Symptome und ersten körperlichen Alarmsignale selbst nicht eingestehen.

Mithilfe verschiedener Fragebögen können Fachleute ein Erschöpfungssyndrom feststellen. Ein verbreitetes Instrument zur Selbstbeurteilung ist das „Maslach-Burn-out-Inventar“. Im wichtigsten, weltweit anerkannten Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, dem ICD-11 wird das Burn-out-Syndrom wie folgt gelistet: „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Demnach wird Burn-out lediglich als Zusatzdiagnose eingestuft und nicht als Krankheit klassifiziert. Die Primärdiagnose muss von einem Psychologischen Psychotherapeuten erstellt werden und erfolgt aufgrund der fehlenden anerkannten Klassifizierung in der Regel als Erschöpfungsdepression.

Häufig wird das Burn-out-Syndrom mit einer Depression verwechselt oder gleichgesetzt. Tatsächlich gibt es einige Überschneidungen, beispielsweise die ausgeprägte Erschöpfung, nicht imstande zu sein, die volle Leistung abzurufen oder auch die Niedergeschlagenheit.

Dennoch gibt es auch klare Abgrenzungen: Typische Symptome für eine Depression sind Hoffnungslosigkeit bis hin zu Selbsttötungsgedanken. Diese gelten bei einem Burn-out-Syndrom als eher untypisch.

Die geeignete Behandlung wird häufig individuell mit dem Psychologischen Psychotherapeuten abgestimmt. Ein Teil der Therapie können Entspannungstechniken (z.B. Progressive Muskelentspannung), Stressmanagement-Kurse, Sport- und Bewegungstherapie und Sozialtherapie bilden. Lautet die klinische Diagnose, dass eine Form der Depression vorliegt, so kann auch die vorübergehende Einnahme von Medikamenten, wie Antidepressiva, sinnvoll sein. Die Behandlung kann ambulant oder stationär erfolgen. Bei Privatkliniken liegt es im Ermessensspielraum der jeweiligen Krankenkasse, ob die Behandlung gesetzlich Versicherter bezuschusst wird. Das sollte vorab geklärt werden.