Deutscher Hörspielpreis der ARD

WDR-Hörspiel ausgezeichnet

Stand: 10.11.2014, 13:26 Uhr

Die WDR-Produktion "Qualitätskontrolle oder warum ich die Räusper-Taste nicht drücken werde" ist mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet worden. In dem Hörspiel schildern die WDR-Autoren Helgard Haug und Daniel Wetzel das Leben der querschnittsgelähmten Maria-Cristina Hallwachs. Der Preis wurde bei den ARD-Hörspieltagen in Karlsruhe vergeben.

Von Uwe-Jens Lindner

Als junges Mädchen sprang Maria-Cristina Hallwachs in einer Ferienanlage auf Kreta kopfüber in einen Pool – auf der Nichtschwimmerseite. Sie brach sich das Genick, aber überlebte und ist seit dem vom Kopf abwärts gelähmt.

Jury lobt "Triumph des Radios"

Die unabhängige Jury unter Vorsitz des FAZ-Journalisten Jochen Hieber würdigte besonders Maria-Cristina Hallwachs' eigenen Beitrag zu dem Hörspiel: "Das neue Stück ist ein Triumph der Sprache. Maria-Cristina kann sprechen, weil der Zwerchfellstimulator und die Lungenmaschine es ermöglichen und weil sie es will. Und weil es ein Triumph der Sprache ist, ist es auch einer des Radios.

"Qualitätskontrolle" erzählt vom Nie-allein-sein-Können, von Versehrtheit, Verzweiflung, Not, emphatisch auch vom ethischen Dilemma der modernen Medizin - und wird darüber zu einer großen Eloge auf das Wagnis der Existenz. Eine durch ihre Lakonie beeindruckende Dokumentation und artistisch wie technisch brillante Inszenierung finden zu einer Synthese, die uns ergreift und beglückt."

Die Macher: Rimini-Protokoll

Die bereits mehrfach ausgezeichnete Hörspiel-Produktion "Qualitätskontrolle oder warum ich die Räusper-Taste nicht drücken werde" ist eine Arbeit des innovativen Theater-Kollektivs Rimini Protokoll im Auftrag des WDR. Sie wurde am 18. März 2014 als Hörspiel am Dienstag in WDR 5 erstausgestrahlt (Redaktion Martina Müller-Wallraf).