Mit 1000 Mark baut Paul Jobst Haslinde im Auftrag der Westdeutschen Funkstunde AG (WEFAG) die Sendestelle Dortmund auf. Als Studio dienen zwei Räume in einem Gebäude gegenüber dem alten Rathaus, die Sendeanlagen befinden sich in der Nähe der Zeche Dorstfeld. Damit können die Hörfunk-Übertragungen aus Dortmund 1925 auf Sendung gehen. Spezialität der Dortmunder Sendestelle sind Sportveranstaltungen und Außenübertragungen. Reporter Hermann Probst berichtet direkt von "Unter Tage" aus der Zeche, der Einweihung der Westfalenhalle und dem Sechs- Tage-Rennen. Nur 15.000 BürgerInnen aus dem Dortmunder Raum können am Anfang die Sendungen hören, doch monatlich kommen etwa 3000 Empfangsgeräte dazu. 1927 wird der Sitz der WEFAG von Münster nach Köln verlegt und umbenannt in Westdeutsche Rundfunk AG (WERAG). Im Zuge der Regionalisierung und Zentralisierung werden alle Aussenstudios bis auf Münster stillgelegt. Am 1.7.1930 wird die Dortmunder Sendestelle der WERAG aufgelöst.
1950: das Westfalenstudio
Zwanzig Jahre später kommt der Hörfunk nach Dortmund zurück und eröffnet am 6. April in einem Seitenflügel der Industrie- und Handelskammer Dortmund das Westfalenstudio des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR). Studioleiter wird Dr. Peter Funk. Immerhin kommen 24% der NWDR-HörerInnen aus Westfalen, und deshalb soll die Region auch stärker im Programm vertreten sein. In der halbstündigen Sendung "Zwischen Rhein und Weser" beträgt der Sendeanteil des westfälischen Raums rund 15 Minuten.
1956: Der WDR wird selbstständig
Wegen des vom Düsseldorfer Landtag verabschiedeten WDR-Gesetztes wird der WDR zum Jahreswechsel 1955/56 zu einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Neuer Leiter des Westfalenstudios in Dortmund wird Fritz Przytulla. Da das kleine 'Funkhaus' inzwischen aus allen Nähten platzt, mietet man größere Räume im Pressehaus am Westenhellweg an.
29. November 1965: Erste Sendung aus dem Westfalen-Studio
An einem Montag, 29. November 1965, ging um 11:30 Uhr erstmals aus dem Westfalen-Studio Dortmund das halbstündige "Westfalen-Echo" auf die UKW-Sender Langenberg, Münster, Teutoburger Wald, Nordhelle, Siegen und Wittgenstein sowie auf die MW-Sender Herford, Münster und Siegen mit Zulieferungen aus den Studios Münster und Bielefeld.
1966: Das Fernsehen kommt nach Dortmund
Das 3. Fernsehprogramm, WDF (Westdeutsches Fernsehen), geht 1965 erstmals auf Sendung. Einer der geplanten Schwerpunkte ist eine verstärkte regionale Fernsehberichterstattung. Folgerichtig kommt ins Westfalenstudio auch eine Fernsehredaktion, bestehend aus fünf Mitarbeitern, dem Leiter Willi Albert, einem weiteren Redakteur, einer Sekretärin und einem zweiköpfigen Kamera-Team. Im gleichen Jahr wird beschlossen, ein neues Studiogebäude zu bauen. Leiter des Studios wird 1965 Guido Schütte.
1968 - 1970: Das neue Westfalenstudio entsteht
Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Neubau stoßen die Bauarbeiter auf einen "wilden Kohlenschacht". Das vierstöckige Gebäude wird deshalb auf einen zwei Meter hohen Betonrost gebaut, um weiteren Bergschäden vorzubeugen. Nach zweijähriger Bauzeit eröffnet WDR-Intendant Klaus von Bismarck 1970 das neue Westfalenstudio. Am Eröffnungstag haben Dortmunder BürgerInnen Gelegenheit, sich das neue Gebäude anzuschauen, und sich über Hörfunk und Fernsehen aus Dortmund zu informieren.
1979 - 1981: ein elektronisches Paradies
1979 wird die elektronische Fernsehberichterstattung (EB) in Dortmund ausgebaut. Das Westfalenstudio erhält zunächst zwei und später vier EB-Kamerateams, sowie eine feste Überspielleitung nach Köln.
So kann am 18.April 1979 zum ersten Mal ein Beitrag direkt in die "Hier und Heute"-Sendung überspielt werden. Mit fünf Redakteuren und dem technischen Personal bestreitet die Fernsehredaktion aus Dortmund ein Drittel des Sendeaufkommens von "Hier und Heute" und bis zu 50% der Sendung "Journal 3" im Dritten Programm.
1983 - 1986: Dortmund wird WDR-Landesstudio
Im Zuge der Regionalisierung und Dezentralisierung des WDR wird aus dem Westfalenstudio 1983 das Landesstudio Dortmund. Studioleiter wird Rolf Buttler, Fernsehleiter ist Hans Joachim Nolte, und verantwortlich für den Hörfunk Claus Werner ("CW") Koch. Das Gebäude in Brünninghausen platzt aus allen Nähten, und deshalb wird 1984 mit einem Studioanbau begonnen. Da man beim Bau 1970 die feierliche Grundsteinlegung völlig vergessen hatte, wird dies nun beim Erweiterungsbau nachgeholt. Im Juli 1986 wird der neue Gebäudeteil seiner Bestimmung übergeben. In ihm sind Räume für Fernseh- und Hörfunkredaktionen, mehrere Schneideräume, eine Kamerawerkstatt, Fernseh- und Hörfunkarchiv, sowie eine Kantine untergebracht. Das WDR-Landesstudio hat inzwischen 89 MitarbeiterInnen.
1985 - 1990: Kabelpilotprojekt und Lokalfernsehen
Die ehemalige Bergschule an der Lindemannstraße wird zum Funkhaus. Von den bundesweit vier Kabelpilotprojekten steht nur das in Dortmund unter öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Projektleiter ist Erdmann Linde, Programmchef Dr. Klaus Katz, Hörfunkleiter wird Karl Graf Matuschka und Fernsehleiter Gerald Baars. Etwa 44.000 Haushalte liegen in dem Versuchsgebiet und können die Hörfunk- und Fernsehsendungen empfangen. Durch Beschluss des Rundfunkrats wird das erfolgreiche Lokalfernsehen von 1988 bis 1990 auch frei empfangbar ausgestrahlt. Fernsehleiter ab 1988 ist Werner Zeppenfeld, Gerald Baars wird Chef von Radio Dortmund.
1991: Aus eins mach zwei
Das große Sendegebiet des Landesstudios Dortmund wird aufgeteilt in zwei regionale Fernseh-Fensterprogramme. Die 15-minütige Sendung "Südwestfalen heute" berichtet über die Region Siegen, Wittgenstein, Hochsauerlandkreis und den Märkischen Kreis. "Hier im Revier" heißt die Sendung für die Menschen im Ruhrgebiet. Beide Sendungen werden in Dortmund produziert, da im Studio Siegen die technischen Einrichtungen erst ab 1995 zur Verfügung stehen.
1994: Letzte Schicht für Radio Dortmund
Das einzige öffentlich-rechliche Lokalradio muss nach neun Jahren seinen Sendebetrieb einstellen, da der Westdeutsche Rundfunk die Frequenz für eine neue Regionalsendung braucht. Nach Beendigung des Kabelpilotprojektes 1988 hat Radio Dortmund zunächst weiterhin aus dem Funkhaus an der Lindemannstraße, seit 1991 aus dem Studiogebäude am Mommsenweg gesendet. Im Hörfunkstudio Dortmund werden jetzt die Westzeit (WDR 2), Kulturszene West (WDR 5) und Musikszene West (WDR 3) produziert.
1995 - 1997: Sanierung und Modernisierung
In der Rekordzeit von nur zwei Jahren wird das Studiogebäude asbestsaniert und modernisiert. Während dieser Zeit wird die Lokalzeit aus der Ü-Wagen-Garage gesendet, und die Hörfunksendungen aus den Redaktionsräumen. Nach Abschluss der Modernisierungsarbeiten sind im Studiogebäude die Vorraussetzungen für die mediale Zukunft, wie digitales Fernsehen und Hörfunk, geschaffen.
Um den Zuschauern noch mehr Informationen aus ihrer Region geben zu können, werden die Sendegebiete neu aufgeteilt. Während Dortmund seine Lokalzeit im Revier jetzt 30 Minuten lang für ZuschauerInnen im nördlichen und östlichen Ruhrgebiet sendet, kommt aus dem bis dahin reinen Hörfunkstudio Essen die Lokalzeit Ruhr. Damit sendet der WDR aus neun Regionalstudios.
1999: "Und hier sind die Staus!"
Das Verkehrsinformationszentrum (VIZ) zieht von Köln nach Dortmund. Sämtliche, für viele Autofahrer unverzichtbaren Verkehrsinformationen des WDR kommen jetzt aus dem Studio Dortmund. Auch das Schulfernsehen des WDR findet sein neues Domizil in Dortmund.
2000 - 2006: Dortmund ist auf den Punkt gekommen und startet zum Planet Wissen
Nach Köln und Düsseldorf ist das Studio Dortmund das größte Studio des WDR. Am 6. November 2000 gibt es eine Premiere: WDRpunktDortmund, das Stadtfernsehen geht auf Sendung. Von Montag bis Freitag berichtet der WDR hier jeweils 20 Minuten über Menschen und Ereignisse in der Stadt. Die Sendung ist eine echte Talentschmiede: Eva assmann, Anna Planken, René le Riche und Jörg Böker moderieren die Sendung, heute sind sie aus Aktueller Stunde, daheim&unterwegs oder PlusMinus nicht mehr wegzudenken.
Die Studioleitung übernimmt im Jahr 2000 Erdmann Linde. Zu seiner Stellvertreterin wird Maria Sand-Kubow ernannt, das Fernsehen leitet Klaus Beck.
Seit September 2002 wird im Studio Dortmund in Kooperation mit dem SWR und dem BR auch die Sendereihe "Planet Wissen" produziert.
Im März 2006 übernimmt Gerald Baars die Studioleitung, bis dahin ARD-Korrespondent in New York.
Im Dezember 2006 werden die WDRpunkt-Sendungen in Dortmund und Köln eingestellt, denn es werden Geld und Personal für die neuen Lokalzeiten in Duisburg und Bonn benötigt.
2007 - 2009: Unterwegs auf der A40
Am 24. Februar wird zum ersten Mal die neue Reportagesendung A40 ausgestrahlt. Die A40 verbindet den größten Ballungsraum Europas: das Ruhrgebiet. Die Geschichten diesseits und jenseits der Verkehrsader erzählt die Sendung des WDR Fernsehens. Geschichten, die das Ruhrgebiet aus unerwarteter Perspektive zeigen: spannend für ZuschauerInnen im ganzen Land. - Aber am Samstagnachmittag vielleicht nicht spannend genug, Anfang 2009 wird A40 nach zwei Jahren eingestellt.
25.02.2009 - 26.06.2009: Lokalzeit NRW
Dortmund wurde Sitz einer neuen Lokalzeit-Ausgabe: Die besten, bewegendsten, spannendsten Geschichten aus 11 Studios wurden hier fürs ganze Land neu zusammengestellt. Montag bis Freitag von 14 bis 15 Uhr live aus dem Studio Dortmund. Das Programm wurde als Test bis zum Sommer 2009 ausprobiert.
Aus Dortmund für ein gutes Gefühl
Seit März 2011 entsteht im Dortmunder Studio das Wortprogramm von WDR 4. Die Sendungen werden von hier aus mit Inhalten versorgt. Seit dem 1.Oktober 2013 wird das gesamte WDR 4 Tagesprogramm von Montag bis Sonntag aus Dortmund gesendet, werktags von 6 bis 18 Uhr, sonntags von 9 bis 17 Uhr. Damit zieht eine Hörfunkwelle nahezu vollständig nach Dortmund und stärkt den WDR Standort in Westfalen. Lebensnahe Themen, Serviceinfos, Nachrichten, Wetter und das "Quiz hoch 4" für Vereine, Gruppen und Freundeskreise: Alles das verbindet das Dortmunder Team mit den "Melodien für ein gutes Gefühl", die das Programm bei WDR 4 prägen.