Zahlen und Fakten

Dem WDR sind behinderte Beschäftigte wichtig

Arbeitgeber müssen auf wenigstens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Der WDR übertrifft diese gesetzliche Mindestquote: Fast sieben Prozent der Mitarbeiterinnen sind (Stand 31.12.2020) schwerbehindert oder gleichgestellt. In absoluten Zahlen: Im Jahresschnitt gehörten 319 Personen zu diesem Kreis, davon etwas mehr Frauen (54%) als Männer.

Schwerbehindert oder gleichgestellt?

Als schwerbehindert gilt, wer einen Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 hat.
Wer einen GdB von 30 oder 40 und wegen der Funktionsbeeinträchtigung(en) erheblich Nachteilte hat, kann auf Antrag einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden. Damit sind Unterstützungsmaßnahmen möglich, um einen geeigneten Arbeitsplatz zu erlangen oder zu behalten. Im WDR trifft das auf rund 50 Mitarbeiter*innen zu.

Engagement auch für die Jüngeren

Deutlich mehr als die Hälfte der Beschäftigten mit Behinderung sind 55 Jahre und älter: 56%, ein weiteres Drittel (34%) ist zwischen 40 und 54 Jahren alt. Behinderung hat natürlicherweise auch mit Alter zu tun.
Aber der WDR bemüht sich, auch jungen Leuten Perspektiven zu geben. 2020 waren acht Auszubildende mit einer anerkannten Schwerbehinderung im Unternehmen.

Die Schwerbehindertenvertretung des WDR (SBV) engagiert sich hier auf mehreren Ebenen:

  • Sie wirbt und informiert beim jährlichen Ausbildungstag des WDR und nimmt an Auswahlverfahren für Azubis teil
  • Sie pflegt gemeinsam mit der Personalabteilung Partnerschaften mit Förderschulen für junge Menschen mit Behinderung und vermittelt und koordiniert in dem Zusammenhang z.B. Betriebsbesichtigungen und Praktika.
  • Sie vermittelt Integrationshospitanzen, bei denen behinderte Menschen direkt nach der Ausbildung erste Berufserfahrungen im WDR sammeln können.

Viele Stellen kümmern sich um das Thema Behinderung

Die SBV wird jeweils für vier Jahre von den Mitarbeitenden mit Behinderung gewählt. Die Vertrauensperson – seit Dezember Jan Gropp – ist für diese Tätigkeit freigestellt. Er wird unterstützt von zwei Stellvertreterinnen und einer Assistentin, die jeweils in Teilzeit tätig sind.

Die SBV arbeitet eng mit dem Inklusionsbeauftragten Karl Heinz Schmitz zusammen. Dieser ist von der WDR-Geschäftsleitung benannt und für die Aufgaben zuständig, die das Sozialgesetzbuch (SGB) IX und das Bundesteilhabegesetz dem Arbeitgeber im Sinne der Inklusion zuschreibt.

Auch andere Stellen im WDR kümmern sich um das Thema Behinderung: Vom Betriebsarzt und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) bis zur Personalabteilung, vom Personalrat über die Sicherheitsingenieure bis zum Diversity-Management.

Über allem steht das Ziel, auf Ressourcen und Lösungen zu schauen, um den Gedanken der Inklusion – also der wirklich gleichberechtigten Teilhabe – tatsächlich umzusetzen.

Unterstützung für einzelne Mitarbeiter*innen

Jan Gropp im Beratungsgespräch | Bildquelle: WDR

Bei Problemen, Beschwerden und Anregungen schwerbehinderter Mitarbeiter*innen ist die SBV Ansprechpartnerin. Dabei kann es um Beratung bei Anträgen zum Schwerbehindertenausweis gehen, um die Begleitung bei Bewerbungsverfahren oder um Wiedereingliederungsgespräche (BEM) nach langer Krankheit.

Wichtig ist auch die Unterstützung bei der behindertengerechten Ausstattung des Arbeitsplatzes oder bei notwendigen Umbauten, für die es oft öffentliche Zuschüsse gibt. Nach Anträgen der SBV auf "Finanzielle Hilfe aus den Mitteln der Ausgleichsabgabe" z.B. förderte das Inklusionsamt im Jahr 2019 Hilfsmittel und Dienstleistungen für Mitarbeiter*innen des WDR im Wert von über 30.000 Euro.

Strukturelle Aufgaben in WDR und ARD

Neben der Einzelfall-Hilfe gibt es übergeordnete Aufgaben für die Schwerbehindertenvertretung. So wacht sie darüber, dass die zugunsten schwerbehinderter Menschen geltenden Gesetze, Verordnungen, Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen und Verwaltungsanordnungen angewandt werden.

Sie setzt sich für strukturelle Verbesserungen ein. Dazu kooperiert sie intern mit den verschiedenen Beteiligten sowie extern u.a. mit Beratungsstellen, Verbänden und Institutionen wie dem Landschaftsverband und dem Integrationsfachdienst.
Auf ARD-Ebene arbeitet der Schwerbehindertenvertreter in Arbeitsgruppen bei mehreren übergeordneten Projekten mit.

Für Barrierefreiheit – auch in den Köpfen

Oft geht es um Barrierefreiheit, bei den Gebäuden ebenso wie bei der Informationstechnologie. So wirkt die SBV etwa bei der Einführung neuer Soft- und Hardware mit.

Es geht aber auch um Barrierefreiheit in den Köpfen. Vielfalt ist ein wichtiges Ziel des WDR. So gehört die SBV dem Diversity-Beirat an und bringt sich in die Schulung der Führungskräfte zum sinnvollen Umgang mit dem Thema Behinderung ein.

Da der WDR auch ein Programmunternehmen ist, beteiligt sich die Schwerbehindertenvertretung – über ihren gesetzlichen Auftrag hinaus – ebenso beim Ausbildungsmodul "Berichterstattung mit und über Menschen mit Behinderung" und beantwortet Anfragen der Redaktionen bei der Umsetzung von barrierefreien Programmangeboten.

Der WDR ist in den letzten Jahren sehr aktiv gewesen, um den Umgang mit dem Themenfeld Behinderung zu verbessern. Und er wird seine Bemühungen fortsetzen.